Dienstag, 28. April 2015

Flüssiger Segen und Goldregen

Dienstag, 28. April 2015


Die letzten beiden Tage waren sehr kühl, windig und letzte Nacht kam dann der ersehnte Superregenfall. So starker Regen und Wind, das ich des Nachtens dadurch erwachte. Die Luft war Augenblicklich durchströmt von einer heilenden Kraft, welche sozusagen der krönende Abschluss dieser letzten beiden kühlen Tage (18°C) war. Heute drückt sie wieder mit aller Kraft vom Himmel hinab – die Sonne. Die Luft wird wieder etwas trockener und die ruhenden Gemüter werden nun wieder etwas aufgeheizt. Man hat es regelrecht bemerkt, das am zweiten Tag der Kühle die Einheimischen ruhiger und gelassener wurden. Das rege Treiben in der Stadt verwandelte sich in einen Zustand der Ruhe. Dies wird sich nach diesem Tag sicherlich schnell wieder ändern, wenn erst wieder die Strahlung der Sonne die baumlose Stadt in ein Hochfrequenzofen verwandelt hat. Ich schreibe diesen kurzen Text um Euch ein kleines Keimupdate zu bringen. Ich hatte ja einige Samen in diese sehr tonhaltige Erde gebracht um zu schauen was davon wie lange braucht um zu keimen. Am gestrigen Tage bemerkte ich nun auch, das die Cassia Fistula (Goldregen) sich aufgemacht hat ihr Wachstum zu beschreiten, sogleich hat der Keimling auch einen Platz zum Osten hin bekommen um jeden Morgen die Impulse der aufgehenden Sonne einzufangen.



Sonntag, 26. April 2015

Wieder eine Woche rum

Sonntag, 26. April 2015

Na siehste. Wieder ne Woche rum. So würde der Mittteleuropäer an diesem schönen Tag Resumee ziehen. Ich erwische mich auch immer noch dabei, dies zu denken. Ich hoffe, man entschuldigt mich. Schließlich bin ich gerade erst knappe 2 Wochen im Königreich ansässig. In der zweiten Woche habe ich mich rein körperlich auch sehr gut eingelebt. Hatte sogar schon eine etwas ausgedehntere Radtour. Zu diesem Zwecke lieh ich mir beim Neuseeländer und seinem Tropicana-Laden ein wirklich sehr gutes Mountainbike aus, was mich umgerechnet 7 Euro für den ganzen Tag kostete. Leider konnte ich das Rad nicht am Abend abholen und über Nacht in unserem Bootcamp weg schliessen. Der Neuseeländer traute mir nicht ganz über den Weg, als ich ihm versicherte, das ich über Nacht nicht fahren werde, obwohl ich das gerne gemacht hätte. 

Ich hätte wohl besser nicht fragen sollen, ob seine Räder Licht dran haben. Er hatte zu viel Angst davor, ich könnte den Wildhunden zum Opfer fallen. Warum müssen Menschen ihre Ängste immer auf andere projezieren? Jammerlappen, Warmduscher und Scheißespringer gibt es auch hier genug. Und komischerweise sind das zu 95% aller Fälle dann auch noch die wenig pigmentierten Gebietsfremden aus Neuseeland, dem großen Britt oder anderen europäischen Lokaleien. Sie wollen Dich ohne Bedingung vom Weg nehmen, deine Erfahrungen für Dich selbst zu machen. Ich streue Asche auf ihr Haupt. Ich erinnere mich noch daran, wie mir Phil von den Moskitos erzählte. Das war bevor ich herkam. Er erzählte mir immer wieder davon! Schwarze MAGIE nenne ich so was, wenn dir jemand immer wieder Dinge indoktriniert, bis du es in Dir selbst anfängst zu leben. Sicherlich nicht mit Absicht, weder aus gutem Willen. Nun bin ich ja in der glücklichen Lage gegen solcherlei Magie eine Feuerwand inne zu haben. Denn ich beschloss eines fernen Tages einmal, trotz alledem immer meine eigenen Erfahrungen machen zu wollen. Ich bin bei mir !!!
Nun, wie gesagt: Moskitos ??? Dengue-Fieber ??? Ja bitte schön, aber nur wer damit in Resonanz geht. Das meine Feuerwand funktioniert merke ich daran, das mir noch kein einzigstes Mückilein begegnet ist. Ach... da war mal eine klitzekleine, aber die hatte sich wohl nur verlaufen. Sie wurde von mir nett gebeten das Weite suchen. Machte sie auch prompt. Das war letzte Nacht. Wie gesagt: Jeder bekommt das, was er sich verdient. Ist ne eiserne Regel, gerade hier für die Inseln. Bevor ich nochmal zurückkomme auf meine Radtour, ich habe da mal was vorbereitet, noch ein paar andere Themen:

Schicke dein Hab und Gut niemals in Vollplastik-IBCs und per Schiff hinter dir her.
Packe immer alles SELBST ein, vertraue niemand anderem, wenn dir deine Sachen lieb und teuer sind. Nur du kannst das am Besten bewerkstelligen. Bevor du aus deiner Komfortzone verschwindest, trenne Dich besser schon vorher von allen Dingen, die Dir diese Komfortzone erst ermöglicht haben. Denn wenn du feste Absichten hast, diese jedoch nur halbstark in die Tat umsetzt, wird Das Universum dafür sorgen, das aus deiner Halbstärke eine volle Stärke wird und Madame Natura wird dir die Hälfte deines auf Reise geschickten Hab und Guts auf unterwegs einfach nehmen. Du hast Dir zum Ziel gesetzt, in der neuen Welt, auf hartem Untergrund zu schlafen? Dann wird die Natur dir dein verschifftes weiches, kuscheliges Bett auf irgendeine Art und Weise nehmen. Du hast dir zum Ziel gesetzt weniger am PC zu sitzen. Dann wird Natur dafür sorgen, das der von Dir verschiffte teure Computer beschädigt in der neuen Welt ankommt. Ich könnte an dieser Stelle noch hunderte Beispiele zum Besten geben. Das soll hier mal genügen und Jene, welche es gebrauchen können, zum nachdenken anregen. 

Mag sich sicherlich auch hart anhören, ist aber herzlich von mir gemeint. Nicht quatschen …. machen. Sonst entwickelst du Dich nicht weiter. Ich kenne sogar Macher, die haben extra Redner für sich eingestellt um Selbst nicht mehr so viel quatschen zu müssen. Da fällt mir gerade ein … wer schreibt für mich an dieser Stelle weiter, wenn ich immer öfter und länger im Dschungel bin und bleibe ??

Samstag Vormittags "brummt" das Stadtzentrum
und alle fahren in ihren Autos spaziern. 
Gestern hatte ich erst ein Gespräch mit meinem Freund darüber. Und ich bin gespannt wie mein Körper auf meine Absichten reagieren wird. Ob er den Dschungel genau so begrüßt, wie ich es in Gedanken schon jetzt mache. Wenn das mit dem elektrischen Strom und dem Internetempfang im Dschungel nur im entferntesten so funktioniert, wie ich mir das gerade, anhand der voraus geführten Erzählungen meiner Mitmenschen hier, vorstelle und wenn die Luft und alle Strahlungen dort sauberer sind, als hier auf die Zivilisationsinsel, dann werde ich sicherlich an acht von zehn Tagen lieber dort sein, als hier. Denn inzwischen muss ich bedauerlich feststellen, das die Tonganer sowas wie Naturverbundenheit im Sinne von respektvollem Umgang nicht wie wir Europäer kennen. Das mag wohl daran liegen, das es hier nicht solche strengen Gesetze gibt und das die Sonne diesem Volk in den letzten hundert Jahren ordentlich, bis auf einige Ausnahmen – und da bin ich froh, diese persönlich zu kennen - , die Birne (DNS) zerbrutzelt hat. TÜV?? Fehlanzeige. Die Autos pussten hier 2/3 dies Diesels halb verbrannt durch den Auspuff. Hier stinkt ein Auto so stark wie in Deutschland 100 Autos! 



Gerade hier auf der Südhalbkugel, wo der Spin der Erde (vom Südpol her betrachtet) mit dem natürlichen Spin der Atome übereinstimmt und sich alles so immer mehr selbst beschleunigt (atomar gesehen) zur Dichtheit hin, herrschen also die perfektesten Bedingungen zur Entwicklung der Menschheit. Voraus gesetzt ist: Es gibt über all den schützenden und heilenden Wald, in ihm eine recht kühle und feuchte Luft, welche aber immer noch wärmer als der darunter liegende Boden ist, jedoch immer noch kühler als die Hitze über dem Blätterdach des Waldes. In jener Mitte könnte der Mensch zu einer neuen Hoheit (Hochzeit) aufsteigen. Heraus aus seinem jetzigen lächerlichen Dasein, in welchem er immer noch davon ausgeht, er müsse immer noch fressen, was das Zeug hält, deswegen Wälder roden wie ein Blödsack um sein Gemüse und die Obstbäume in der Vollsonne wachsen zu lassen, so das sich darin keine strukturierte Qualität entwickeln kann, sondern nur die Krebsgänge, die auch in seiner DNS herrschen und ihn so zum DENKEN verURteilen. Im Dschungel aber könnten Papayabäumchen unter dem schützenden Blätterdach der Kokospalmen, welche als Tiefwurzler das Grundwasser mit Hilfe ihrer Blätter und der Sonne ansaugen, wachsen. Und zwischen den Papayabäumchen einige grüne Blattgemüse. Und der Gärtner könnte sich 1 oder 2 Mal die Woche daran bedienen. Mehr braucht ein Mensch niemals. Selbst ich mit meiner reduzierten Lebensweise, welche ich nach dem Ankommen hier kurzzeitig unterbrechen musste, um hier erst mal Wurzeln zu schlagen, komme zu dem Schluss, das die 4 Bananen, der eine Kaffee, der Tee, der 1 Liter Orangensaft und der halbe Liter selbstgemachte Melonensaft die totale Völlerei war. Mein Körper lässt mich das fühlen sobald er wenig Bewegung bekommt, was gesetzt der Fall war. Wenn wir bewegen, dann generiert unser Körper Energie, die er zur Ausscheidung dieser vorher genannten Dinge braucht. Bewegt er sich nicht,gibt es auch keine Energie, und der Müll, welcher zu viel aufgenommen wurde, wird auf Halde gelegt. Das dann loszuwerden, kostet unserem Körper noch mehr Energie, die er nur aus Sonne, Wasser, Luft und Bewegung bekommt.Klingt komisch...... aber was soll ich sonst schreiben? Es ist wie es ist, da können wir uns verdrehen und wegschauen und unser Treiber weiter so fortsetzen, wie wir wollen. Die Richtung bestimmt letztendlich die Form, mit welcher wir im Ziel ankommen, und vor allen Dingen … Wann? Alles um uns herum möchte sich gerne verjüngen, aber wir schnallen das nicht... das mit der Zeitreise. Wird ein Körper dichter im Gegensatz zu seiner Umgebung, dann macht er eine Zeitreise. So kann man das sehen, wenn man die Zeit nicht auf dem Ziffernblatt einer Uhr wahr nimmt sondern als Bewegung im Universum. Hast du ein Herzleiden, drehe die Zeit in deinem Zustand war.

Wer sich also in einer Bewegungslosen Umgebung bewegt, für den steht die Zeit mal kurz stille oder läuft sogar Rückwarts. Und das in der Tat! Also am Mittwoch eine Radtour gemacht. Ich wollte einen kleinen Teil der Hauptinsel des tonganischen Nordens entdecken. Wie gesagt wurde aus meiner abendlichen Fahrt nix, weil der Verleiher ein Angsthase war. Morgens um halb acht das Rad geholt, dann noch bissl Flüssigkeit und Frucht getankt und dann nichts wie rauf auf's Bike, kurz noch geschnallt, das es hier Linksverkehr zu beachten gibt und dann in die Pedale getreten. Nach über 10 Tagen eine echte Heiltat. Schon nach wenigen Kilometern springt die Maschine wieder an und ich merke regelrecht wie mein Körper generierte Energie sofort nutzt um Müll loszuwerden. Am nächsten Tag ist auch meine Schwellung, welche eindeutig durch Mucus (Schleim) hervorgerufen wurde, der linken Gesichtshälfte verschwunden. Wurde natürlich ausgeschwitzt und teilweise an besseren Ausscheidungsorten des Körpers verlagert. Auf dieser ersten Tour habe ich einige wenige anschauliche Plätzchen gefunden, an welchen ich auch sofort etwas gesünderes Verhalten an den Tag legte.Wie sich doch die Umgebung gleich auf einen abwälzt, ist erstaunlich. Also ohne Zivilisationswerkzeug erst mal eine Kokosnuss geöffnet, vorher von ihrem dicken Pelz befreit. Zu diesem Zwecke sucht man sich natürlich an einem steinigen Strand eine vom Meer angespülte Kokosnuss. Klein Problem wenn man auf einer von vielen Inseln innerhalb einer Inselgruppe lebt. Da fällt da auf Insel A von einer Palme ne Kokosnuss und rollt die paar Meter noch bis ans Wasser, und die nächste Flut nimmt die Nuss mit sich. Die Strömung tut ihr bestes und so landet die Kokosnuss nach einigen Tagen oder Wochen am Strand von Insel XYZ. Das Salzwassser weichte den dicken Pelz etwas auf, so das der natürliche Mensch also nur noch einen bruchkantigen Stein und eine Muschelschale braucht. War ne echt tolle Erfahrung. Vor allen Dingen, wie einfach es ist, wenn man vorher die Augen auf und den Grips an macht.























Vor einiger Zeit hatte ich ja ein paar Samen in die Erde gebracht. Draußen vorm Haus und separat in Anzuchtbehältern. Datteln, Avocados, Melonen, Stevia und Gurken. Die Melonen und die Gurken ließen es sich bei dem Klima natürlich nicht nehmen und fingen schon nach 2-3 Tagen an zu keimen. Aber seht selbst was aus meinen Versuchen geworden ist bis jetzt. Im Dschungel auf Vava'u habe ich einen Schößling gesehen, wo man noch gut sah, woher dieser einst entsprungen ist. Er wächst da wo ihn die Natur hin haben möchte. Im Schatten seiner Mama.

23.04.2015
26.04.2015 (rechts das ist Minze)








Kokospalmensprössling 


Bilder aus Neiafu - Hauptstadt von Vava'u











Sobald mein Paket hier ist, und Phil seine Solarpanele in Besitz hat, geht es auf die Insel. Dies wird kommende Woche geschehen.

Jetzt werde ich noch eine Liste fertigen. Dinge die man hier absolut nicht bekommt und wo es noch eine Weile dauern wird, bis Madame Natur, diese für mich, nach einem kleinen Impuls von meiner Seite aus, produzieren kann und wird.




Zum Schluss meines heutigen Berichtes noch ein paar Eindrücke von der nördlichen Hauptinsel 
Vava'u:

Ein herrlicher Guten Morgen, typischer tonganischer Wintermorgen

typischer Winterabend auf Vava'u

typische Kokospalme

irgend so ein Ministerium in Neiafu

nicht nur irgend so ein Müll, vom Ozean angeschwemmt

Ausblick von einer Brücke auf Vava'u

Ausblick in die andere Richtung

Funkturm bei den Kokospalmenplantagen

im Hintergrund der Mount Talau


25% Anstieg ... oder Abstieg



typische Kokospalmenplantage



Bis zum nächsten Mal, euer Nico

Mittwoch, 22. April 2015

Von Totengräbern, nem Echo aus der Heimat und anderen Keimlingen

Mittwoch, der 22. April 2015

Gestern war nun der große Tag, an welchem meine Freunde ihr ganzes Hab und Gut in Empfang nehmen sollten. Es war viele Woche auf den großen Ozeanen der Welt unterwegs um dann letztendlich im Hafen von Neiafu anzukommen. Es waren noch einige Bürokratien zu überwinden, was den Beiden mit der Zeit sichtlich zusetzte. Wir waren dann also erst am Montag gegen Mittag bei der Einfuhrbehörde. Eine große Lagerhalle gleich neben dem Hafen, an welchem seit einigen Tagen ein Schiff der „US Coast Guard“ vor Anker lag. 

Das war wohl ein Begleitschiff oder dergleichen aus Hawaii. Scheinbar war an diesem herrlich sonnigen Montag der „Customs Officer“ nicht mehr gut zu sprechen, und wie mir der Gouverneur am Dienstag bestätigte, hatte ich mit meinen Empfindungen diesbezüglich wohl recht. Ich empfand es seit meiner Ankunft so am eigenen Leibe, das der Geist morgens mit mittags am klarsten war, das jedoch ab Mittag herum die Sonne jeden Körper hier in einen Hochfrequenzmodus wechseln lässt und der Geist dementsprechend niedergedrückt wird. Ein natürlicher Prozess, dem man sich nur durch allerlei Künstelei entziehen kann. Besonders dann, wenn man noch nicht allzu lange hier lebt und liebt, so das die Umgebung sich noch nicht all zu sehr in die eigene DNS eingeprägt hat. Also immer schön im Schatten bleiben, wenig solide Nahrung zu sich nehmen, und nur während den Morgen- und den Abendstunden viel bewegen. Ab Mittag am besten etwas Siesta ins den Alltag mit einbauen. Also Dienstag hieß es dann also, erst nen kleinen Besuch beim Fulivai einlegen, ein wirklich sehr aufgeräumtes Haus und wohl erzogene Kinder, um dann wenig später wieder bei der Einfuhrbehörde einzutrudeln. Ich hätte mir das alles nicht antun müssen, will hier aber jede Erfahrung, die ich bekommen kann, mitnehmen. Als ich dann jedoch die Gesichter meiner Freunde erblicken durfte, bei Öffnung der großen IBC's wurde auch mir ein wenig anders, und ich dachte sofort wieder ans Essen.

Klingt komisch, aber wenns richtig stressig wird, und man diesen Stress nicht irgendwie durch viel Bewegung, z.B. tanzen oder malochen, abbauen kann, dann ist der erste Gedanke immer ein Futtergedanke. Während der großen Reise ihrer teuersten Dinge, hat sich hartnäckig Seewasser in das ganze Gepäck eingeschlichen und es begann in den IBCs, welche für diesen Zweck wohl auch nicht die richtige Wahl waren, zu leben und zu modern. Dieser herbsaure Geruch erfüllte plötzlich die ganze Halle und viele tonganische Frauen kamen, um der Quelle des Geruches auf die Spur zu kommen. Es war wirklich kein schöner Anblick!! Am meißten getroffen hat es natürlich die Bücher und die Klamotten. Es war natürlich auch einiges an technischen Sachen mit dabei, wo wir bis jetzt noch am aussortieren sind und hoffentlich das meißte davon wieder ans Laufen bekommen. Das sind dann so Dinge wie Vitamix-Blender oder teure Apple-computer fürs Bootcamp hier. 

Ich überwand mich an diesem Tage das erste Mal und half meinem Freund beim Transport und auspacken der halb verschimmelten Sachen, um zusehen was noch zu retten war. Danach gab es erstmal eine wohlverdiente Dusche. Die Solartechnik wurde zum Glück separat in Holzkisten transportiert und dürfte unbeschadet sein. Diese Holzkisten befinden sich jedoch aus logistischen Gründen noch in der Halle der Einfuhrbehörde. Wir werden sie dann heute oder morgen hier hoch schaffen, da wir nicht immer einen LKW zur Verfügung haben. Da sind wir ein wenig auf unseren adligen Freund angewiesen. Mein Paket dürfte wohl auch noch einige Tage unterwegs sein, und ich hoffe, da es per Luftpost unterwegs ist, das es unbeschadet hier in der Post Office Box der First Lady ankommt. Darin befindet sich mein Zelt, eine Isomatte, meine Solarpanele und etwas Werkzeug. Eben nur das Nötigste. Ein weiteres großes und kleines Paket befinden sich noch in den Mauern meines alten Zu Hauses in “g'old Germany“.

Meine Abmeldung bei der GEZ, mein letzter Bürokratischer Schlag in Deutschland, ist auch geglückt, nur das die Burschen des Beitragsservices, bei welchem ich schon viele Jahre beitragsfrei gestellt war, wohl nicht so glücklich über mein virtuelles Ableben waren und mir nochmal ein Abschiedsgeschenk gemacht haben und plötzlich 50 Taler verlangen, wo ich mir noch nicht sicher bin, ob das bezahlt wird oder nicht!!! Dazu muss ich erst wissen, woher diese 50 Euro kommen und stehe diesbezüglich in Kontakt mit meiner lieben Frau Mutter. 




Auf dem Weg zur Lagerhalle auf der Pritsche eines Lkws.
und wieder leicht beladen zurück
Der gestrige Tag war also einer der Tage an dem es gute und schlechte Nachricht gab und jeder kann seine persönlichen Resultate daraus ziehen. Ich persönlich hätte es als Frau vorgezogen weniger der persönlichen Sachen zu verschiffen, mich schon früher von ihnen zu trennen - was sicherlich auch schon in einem angemessenen Maße geschah, denn umso noch kleiner wäre dann der Schmerz gewesen, den ich zu verkraften gehabt hätte beim Verlust dieser Dingean Madame Natur. Es war nicht so schön, in die nassen Augen der Frau, welche diese Sachen in ihr Herz geschlossen hatte, zu blicken. Doch ich bitte darum, das es dafür wieder Tage geben wird, an denen es für sie besser ist. In jeder Hinsicht auf ihrem eigenen Wege der Entwicklung. Meinen Respekt, dies alles durchzuziehen hat sie eh schon verdient. Nicht jede Frau, die vorher wie eine Made im Speck lebte, wäre zu solchen immmensen Schritten in der Lage, noch dazu gewillt, auf dem schon beschrittenen Wege weiterzugehen. 



Vorgestern, am Montag war ich dann außerdem nochmal auf dem Markt um zu sehen, ob schon wieder Wassermelonen im Angebot waren. Und ja... ich hatte sozusagen Glück, da diese nicht jeden Tag feil geboten werden. Diesmal waren es wirklich Große und sehr schwere Melonen. 20 Kg brachte eine der größen und dichtesten locker auf die Waage, hatte dann aber ihren stolzen Preis von umgerechnet 7 Euro, aber wie gesagt, an dieser Melone habe ich locker 3 Tage zu knabbern.
Auf dem Bild seht ihr mal was man hier so am häufigsten auf dem Markt erwerben kann an gesunden Dingen.

Umgerechnet 1 euro für die Bananen, 3,50 euro für die 4 Papayas, 7 euro für die Melone, 6,50 euro für die 4 Liter Saft, und für das Grünzeug 1 euro. Jemand wie ich kommt damit locker 3-4 Tage. Wasser gibt die Natur.




Und die letzte gute Nachricht für heute ist: Die Gurkensamen keimen hier relativ schnell. Der erste Same brauchte nur 2 Tage. Das Foto ist von Montag, inzwischen keimen die anderen Samen auch. Das freut mich sehr. Wenn sie groß genug sind, pflanze ich sie mir vors Fenster, und dann können die Gurken von draussen in mein Zimmer, welches mir im Moment ab der Mittagzeit "schelter" bietet, hinein wachsen. Die Melonen, die Avocados und die Datteln brauchen wohl noch eine Weile, da sie ja an dieses Klima gewöhnt sind ...

let's fit !!!

In diesem Sinne, euer Nico Siegfriedssohn.



Montag, 20. April 2015

Von traurigen Hunden und Intestinalen Flugzeugen

Montag, der 20. April 2015

Gestern Abend hab ich bissl Stargate Sg-1 gesehen und bin natürlich wieder 20 Uhr zu Bette. Diesmal hatte ich die Nacht über nur zwei mal Toilettengang, einer davon war sogar für große Jungs. Lag vielleicht an den Bananen-Papaya-sschmusie inklusive der Papayakerne. Dann nochmal nach'm aufstehen, und jetzt 1 Stunde später kann ich schon wieder für große Nico's. Ein gutes Anzeichen der körperlichen Umgewöhnung und die wunderbare Wirkung der geschroteten Papayakerne auf das intestinale System meines mir anvertrauten Körpers. Letzte Nacht träumte ich, wie man ein Flugzeug bauen könnte, das als Antriebssystem auf der Funktionsweise dieses Intestinalsystems, wenn es denn mal naturrichtig funktioniert, basiert. Das Kopfgehirn braucht für die Nacht nur genug Energie, damit man es zum ""denken"" benutzen kann. 

Seit 3 Nächten heult der Nachbarshund auf der anderen Straßenseite jeden Abend und manchmal auch Nachts sein Trauerlied. Ich habe mich ihm auch schon bekannt gemacht und ihm gut zugeredet. Er vermisst jemanden, soviel ist mir klar, und jede Nacht ruft er nach diesem Jemand. Ich kann jedoch nicht einschätzen was oder wer es ist. Nun – jedenfalls weiß er nun wie ich aussehe und wie ich klinge, und jedes Mal wenn er seine Operette startet, rufe oder pfeife ich ihm zu und als würde es so scheinen, das er sich an mich erinnert, stellt er seinen Gesang für eine ganze Weile ein. Ich nehme an, ich werde ihm heute nochmal einen Besuch abstatten. Vielleicht ist er ja eines Bildes gewillt. Ansonsten war gestern nicht viel los hier in der Stadt. Die Einheimischen sind Vormittags bei ihrem Gottesdienst gewesen und Mittags wieder daheim. Ich hab den Nachmittag, wie schon v.e.  mit ein wenig in die „Glotze“ gucken verbracht. War auch mal wieder schön. Gestern in der Früh um 4:30 Uhr auf gewesen denn um 5 Uhr gab es für mich und meine Eltern das erste Gespräch über Skype, was fabelhaft lief, es gab in den 40 Minuten Dauer des Gespräches nur eine Störung und das Ganze verbrauchte ca. 100 Mb Datenvolumen. Außerdem habe ich meine wichtigen Facebookkontakte alle mit Skype verknüpft um darüber mit Ihnen zu schreiben, den Facebook Messenger für Windows gibt’s ja nicht mehr und jedesmal die Facebookseite im Browser aufzurufen verbraucht zu viel Datenvolumen. Es befreit auch ein wenig nicht mehr jeden Tag auf Facebook zu sein um zu beobachten wie „Deutsch“ sich gegenseitig mit Schreckensnachrichten Angst einjagt. Ich werde heute mal danach suchen, mein Notebook zu einem Wlan-Hotspot umzubasteln, so das ich mein Androidsmartphone mit einklinken kann. Denn der Surfstick hängt da oben am Fenster und ist per USB-Verlängerung am Notebook eingestöpselt. Hat gar nicht soo lange gedauert, das ganze zum Laufen zu bekommen. Wie immer war dabei die Bedienungsanleitung so gut wie nutzlos. Improvisation war mal wieder angesagt. In Nebenzeitn schafft der Stick es tatsächlich eine Übertragungsrate von 900 Kbyte/s einzufangen so wie es eben mal für ein paar Minuten der Fall war. Ich hab mir sagen lassen, das der Funkturm aufm Mount Talau ne Bandbreite von 100 Mbit/s bereitstellt und das der König keine Flatrates erlaubt hat, aus Angst sein Völkchen hockt dann nur noch vorm Rechner im Internet. 
Dann sehen wir heute außerdem mal zu, ob der Zoll die Lieferung meiner Freunde hier freigegeben hat, da ist nämlich deren ganzer nützlicher Hausrat darinnen. So sehen wir jeden Tag, was dieser Neues für uns bringt. 

In diesem Sinne, wünsche ich auch Euch einen angenehmen Start in die kommende Woche. Ahoi und Malo.

Sonntag, 19. April 2015

Kindergeburtstag und Kokosnüsse

    April 19 - 2015 6:05 In der Früh.



Das Haus in dem ich mein Bootcamp aufgeschlagen habe

Heute weckte mich der Hahn vorm Haus wieder um 4:35 Uhr. Der hat anscheinend einen strengen Zeitplan!? Also ich hab damit keine Probleme. Ich folg ja der Sonne und bin so also gestern Abend schon 20 Uhr in der Horizontalen gewesen. Der Tag gestern war recht angenehm, nicht nur vorm Wetter aus sondern auch sozialtechnisch gesehen. Ich lernte wieder neue Menschen kennen. Weniger wichtigere und sehr wichtige. Um 11 Uhr gestriger Zeit hieß es, ab zum Kindergeburtstag. Des Gouverneurs Tochter feierte mit ihren jungen Freunden den Tag ihrer Geburt. Vorher jedoch ging ich das erste Mal allein und ohne Assistenz in die Stadt. Ja, ich fühlte, das ich bereit dafür war, endlich alles mal still und aus meiner eigenen Perspektive zu betrachten. Ich wollte nochmal auf den Markt, wo Samstags ein wirklich sehr reges Treiben vorhanden ist, da die Einheimischen Menschen natürlich nicht arbeiten, sondern ihr Sauer verdientes gegen nützliche Güter des allgemeinen Verbrauchs umtauschen gehen. Ich wollte schauen ob es wieder Melonen gab und für eine Freund Phil und Simone hielt ich Ausschau nach Tomaten und dieser eigenenartign Riesendrachenfrucht. Wie Pitahaya, nur in Grün und 10 mal größer. Mir persönlich ist diese Frucht zu Sauer, aber der Baum, an welchem sie wächst, gefällt mir sehr. Für mich kaufte ich noch einige Zwiebeln, welche leicht gedünstet, ein kleines Ausnahmemahl darstellen. Dünstet man Zwiebeln leicht, wird sozusagen der Zucker darin frei geschalten und sie veranlassen den Körper in diesem Zustand dazu nicht mehr soviel Schleim zu produzieren. Tomaten scheinen hier auch Mangelware zu sein. Ich habe mich gestern gefragt: was wäre wenn hier im Vorgarten mächtig viel davon wachsen würden. Und immer wieder habe ich schon den Garten auf der Insel im Kopf. Ein Garten der uns mit all den prächtigen Sachen versorgen wird und das was über bleibt vertickt man einfach an Nachbarn auf der Insel oder eben hier auf dem Markt. Nachdem ich noch die Bekanntschaft machte mit einem älteren und zierlichen Mann aus Dänemark, welcher hier schon fast 25 Jahre lebt, machte ich mich wieder auf den halbstündigen Weg den Berg hinauf zu unserem Bootcamp. Unterwegs musste ich an das Paket denken, welches ich vor 4 Wochen in Deutschland auf die Reise schickte. Es ist in inzwischen im Königreich angekommen und muss nun nur noch seinen Weg in den Norden nach Vava'u finden. Das kann dann auch nochmal eine kleine tonganische Zeit dauern. Dann muss ich an die Pakete denken, welche noch in meinem alten Heim stehen da ich vor 4 Wochen noch keine Talers hatte um sie zu senden. Das große davon ist noch gepackt mit einigen wichtigen Sachen und ich hoffe das sich meine Nachfolger im Vaterland dessen annehmen werden.



Unterwegs mit Helen
Kurz vor Mittag ist dann Helen, die First Lady des Gouverneurs endlich da, sie macht sich hupender Weise bemerkbar, und wir im Haus nervös Wartende stürmen hinaus ins Auto und los geht die Fahrt. Helen ist eie typisch tonganische Frau Anfang 30 mit freundlicher und energischer Stimme, welche ein wenig an die Gospelsängerinnen erinnert. Sie macht einen sehr lebenslustigen Eindruck auf mich. Ich denke auch, wenn man länger mit diesen Menschen die Zeit verbringt, wird es auf jeden Fall anstecken. Nicht das ich nicht lebenslustig wäre, aber Deutschland hat halt seinen Tribut von mir gefordert und von dem alten Nico, der aus dem Schein heraus Lebenslustig war ist mit den Jahren ein sehr das eben ernst nehmender Nico geworden, der es wieder erst erlernen muss, alles und vor allen Dingen sich selbst auch mal nicht so Ernst zunehmen. Die Fahrt wird ca. 20 Minuten dauern und bringt uns in einem hohen Bogen ans andere Ende der Hauptinsel Vava'u an einen schönen Sandstrand an welchem es einen Bootssteg gibt mit einem im Wasser stehenden Pavillion, von welchem aus laute bummernde Musik schallt. 

vorbei an noch mehr Jungle

und über Landbrücken

zu einem Kindergeburtstag

Von weitem erkenne ich eine Meute kleiner dunkelhäutiger Wichtel, welche hauptsächlich mit ihren Müttern da sind. Wir gesellen uns dazu. Wenig später kommt dann ein ziemlich eindrucksvoller Mann dazu, der nur einige Monate jünger als ich ist. Es ist Lord Fulivai, der Gouverneur von Tonga. Ein Mensch der von allen nur Fulivai genannt wird, selbst von seiner Frau. Er hat eine Ausstrahlung, das es mich erstmal auf die Bretter packt. Ist auf dem Bild vielleicht zu sehen. Eine laute Stimme, klare Anweisungen, aber auch viel Lachen. Er scheint undurchdringbar, später jedoch, in einem näheren Gespräch mit ihm, welches wir badender weise abhielten, eröffnet sich mir auf höherer Ebene, das er im Inneren ein gar sehr sensibler und nachdenklicher Mensch ist. Er ist hier im Königreich momentan auch noch der Einzigste seines Volkes, die Erbmonarchie Tongas, der sich über Dinge den Kopf zerbricht, die den anderen auf gut Deutsch gesagt, noch Scheiß egal sind, Strom aus alternativen Quellen, Nachhaltigkeit, freie Energie, Wasserbehandlung im natürlichen Sinne, vernünftige Gärten, die Probleme mit dem Müll und all das Zeug eben was uns in Deutschland schon lange beschäftigt, während andere Teile seines Klans, sinnlos irgendwelche Boing-Flugzeuge kaufen, die viel weniger Wert sind als in Wirklichkeit und dann doch aufm Schrott landen. 



Michse und Fulivai
Da fängt es hier halt gerade erst an mit, und eh hier alles nur noch schlimmer wird, möchte Fulivai mit einem guten Beispiel voran gehen und da er für diesen Zwecke eben den nordischen Geist benötigt, hat er damals meine beiden Freunde nicht gehen lassen wollen, als diese kurz davor standen hier doch nicht weiter zu kämpfen um da zu bleiben. Er wollte einfach nicht, das sie gehen. Im Gegenteil er war dazu gewillt sogar noch mehr gute Geister dazu zu holen. Und er freut sich, das ich nun auch hier bin. Er wollte meine „Abs“ sehen, und will mich bald als Berater haben, aber ich schau erst mal ob er überhaupt den Willen dazu hat, seinen Körper kräftiger im Sinne von Dicht zu machen. Ein Riese ist er ja schon. Auf jeden Fall wird das in diesen Breitengraden eine Herausforderung. Vielleicht sollten wir die Winter in Deutschland verbringen? Wenigsten für 1-2 Monate, und 3 Mal die Woche davon im Fitnessstudio. Aber erst mal wird er über seine Ernährung und seiner Haltung zur Natur, zur Umgebung nachdenken müssen. Er ist was er ist... ein kleines Kind, gesehen in der Entwicklung der Menschheit. Soll jetzt nicht hochnäsig klingen, aber wenn man weiß, woher „man“ kommt 
Toganer sind Wasserraten und ich nehme an, ich weiß warum.

,wo „man“ ist, und wo „man“ hingehen wird (optionale Richtungen möglich), dann sollte man seinem frei gewählten gegenüber jedenfalls die Wahl lassen, in der Kindheit seiner Entwicklung weiter zu schwelgen oder gleich einem Adler hoch in die Lüfte zu schwingen. Wir werden sehen wie sich mein Verhältnis zu Lord Fulivai entwickelt. Ich bin hier und ich werde nichts forcieren. Ich möchte mich ansaugen lassen, ich will keinen Druck ausüben. Mich hat's eh schon umgehauen das mein Ruf mir voraus geeilt ist. Und wieder ist etwas geschehen, was die Macher des heutigen Internets so sicherlich nicht voraus sehen konnten. Es verbindet Menschen miteinander. Da entstehen Projekte, dessen Umfang jetzt noch gar nicht einsehbar ist. Voila! 

Ich hatte auch meinen Spaß


Auf jeden Fall habe ich gestern auch das Wasser im pazifischen Ozean zu schätzen gelernt, war am Liebsten gar nicht hinaus gegangen. Hab mich danach sehr schwer gefühlt. Lag wohl auch daran, das man hier mit den bissl Klamotten am Leib ins Wasser gehen muss. Schämen sich die Tonganer für ihre fetten Leiber? Eines Tages werde ich es hoffentlich erfahren. Heute ist Sonntag und alle lassen ihre Seele baumeln. Ich nehme an, bei den meißten Einheimischen hier wird sie eher gefüttert mit allerlei Gedöns, wie totem Tier, gekochten Kartoffeln und Chilisauce aus China oder mit toten Fischen aus dem Pazifik. Es weht ein warmer und starker Südwestwind, es hängen viele Wolken am Himmel, welche der garstigen Sonnenstrahlung den Weg verwehren. Ein paar Tage mal nicht so viel Druck in der Atmosphäre. Es ist 09:12 und es ist ein tolles Gefühl, sich vo viel Zeit gelassen zu haben. Nebenbei hab ich aus einer Kokosnuss noch ein Trinkgefäß und nen Aschenbecher gebaut. 

Gehabt euch wohl. Bis demnächst.