Donnerstag, 21. Mai 2015

Hungaboot, Schreiben für den Zeitvertreib und rülpsende Vulkane

Donnerstag, 21. Mai 2015

Donnerstag Morgen und immer noch kein Boot von Hunga Island in Sicht. Man ist auf Gedeih und Verderb dem Lebenswandel dieser Dorfbewohner ausgesetzt. Gestern kam kein Boot. Und bis jetzt war unser Aussschau halten nich von Erfolg gekrönt. Phil hadert mit sich, da er nächsten Montag, spätestens Dienstag neue Gemeinschaftsmitglieder empfangen muss. Da lohnt es sich nicht für 2 Tage nach Hunga zu gehen. Also falls heute kein Boot kommt bleibt er dann gleich hier. In mir jedoch brennt der Wunsch so schnell wie möglich über zu fahren um eins zu werden mit dem Busch. Wenn nicht heute, dann morgen oder am Wochenende. Jeden vormittag wird Ausschau gehalten. Und wenn ein Boot kommen sollte, dann gehts zu Fuß zum 20 Minuten entfernten Hafen um die Abfahrtszeit zu erfragen.




Dann werde ich mit den bisherigen Besorgungen sofort überfahren und im Buschcamp weilen und dort meine nötigen Arbeiten verrichten. Bis es soweit ist tröste ich mich mit dem Schreiben von neuen mahnenden und aufklärenden Texten für den "Mensch und Natur"-Blog. Das Wetter ist momentan sehr inspirativ.

Heute morgen habe ich mal meine Finanzen gecheckt und von den knapp neunhundert Euro Startkapital sind nach der letzten Baumarkttour nun noch gut dreihundert Taler übrig. Dafür habe ich nun alles was ich erstmal brauche.

  • Eine große Plane
  • Ein Beil
  • Seile
  • Eimer
  • Transportbox
  • Feile für das Schärfen von Macheten
  • Macheten
  • Axt
  • Nägel
  • Hammer
  • Batterie für die kleine 80Watt-Solaranlage
  • Klopapier

fragt besser nicht nach den Preisen. Es ist auf jeden Fall nicht günstiger als in deutschen Baumärkten, eher teurer.

Mein Arbeitsvisa, welches für 1 Jahr Gültigkeit besitzt hat mich auch 335 Pa'anga (150 Euro) gekostet, wobei ich das schonmal von Deutschland aus bezahlt hatte an meine Freund hier, bei welchen ich dieses Geld jedoch nun noch Gut habe. Wenn ich also mal Lebensmittel brauche, sind sie für mich da. Mehr ist erstmal in naher Zukunft nicht nötig. Das heißt nun das ab heute noch strengeres Haushalten angesagt ist. Im Busch braucht man eh kein Geld. Da nimmt man was man von Madame Natur bekommt. ;-)  Das ist gut so. Das ist natürlich. Ich sehe hoffnungsvoll in die Zukunft. Nur hier in der Zivilisations braucht man Geld für das Beschaffen von Nahrung und elektrischem Strom. Da habe ich mich natürlich an der letzten Rechnung beteiligt. wie es in der hinterwelt so üblich ist, kommt der elektrische Strom hier ganz Paradebeispielmäßig aus Generatoren die von Dieselmotoren angetrieben werden. Puh! Die KwH kostet hier nicht etwa weniger als in deutschen Breitengraden sondern sogar ganz genau gesehen ein klein wenig mehr (um die 40 Eurocent)




Da bin ich froh das ich nun auch diesbezüglich etwas autarker bin, da meine eigene kleine Solaranlage nun Strom für den Laptop und das Licht bereitstellt. Ich bete, das sie dies lange tun wird. Auch später im Busch. Wenn ihr an dieser Stelle in der nächsten Zeit nicht viel von mir hört, wisst ihr, das ich im Jungle bin und das mache wofür ich schließlich hergekommen bin.

Alles Gute
Nico


ps.: Gestern Nachmittag hatte ich das erste Erdbeben am eigenen Leib miterlebt. Stärke 2-3. Und ja ... es gibt in der Nähe einen Vulkan der ab und zu mal ein wenig rülpst. ;-)

Mittwoch, 20. Mai 2015

Alte und Neue Gefühle

Mittwoch, der 20. April 2015

Heute gehts wieder schnurstracks zurück in den Busch. Oh man, wie ich mich freue. In diesem viel zu großen und doch zu eng beschaffenen Haus halt ich es bei Leibe nicht lange aus. Ich mag es gar nicht wenn sich zwei in Liebe befindlichen Menschen im Streite auseinanersetzen. Das gibt Töne und Schwingungen die mir Gänsehaut machen. Eine Gänsehaut, die mich daran erinnert, wie ich selbst einmal mit anderen Menschen, welche ich liebte und immer noch liebe, umgesprungen bin. Die Schatten der Vergangenheit sozusagen. Da wird einem selbst Einiges immer mehr immer klarer. Mmmhhh... vielleicht soll es auch so sein, mit einem neuen Bewußtsein die Dinge von damals nochmals zu betrachten. Wer weiß? Gerade mache ich ein kleines Frühstück und gehe in Gedanken nochmal durch, was alles im Rucksack landet und was ich noch nicht mit rüber nehme. Gestern war ich mir der wirklich wenig Worte verlierenden und trotzdem sehr präsenten First Lady auf Einkaufstour. Ich sage besser Besorgungstour. Das Wort Einkauf hat mir zu sehr mit Konsum zu tun, und da ich hier wirklich jeden Seniti 2mal umdrehen muss und zusehe, was brauche ich wirklich dringend und was nicht, hat das rein gar nichts mit Konsum zu tun. Ich habe also Dinge besorgt ohne die es nicht funktionieren wird. Ein Beil, eine Plane, 2 Seile, eine Feile um die Macheten scharf zu halten, einen Eimer und eine Transportbox, alles für den Busch. Einige noch grüne Papayas und Bananen die im Busch reifen dürfen, das geht dort ziemlich flott, dem Klima sei Dank.

Heute Abend (lokale Zeit) bin ich dann hoffentlich wieder dort wo ich am liebsten bin. In der Natur, ein Wald der noch wirklich und so richtig lebt und arbeitet, miteinander harmoniert. Vorbei an Einwohnern des Dorfes die noch mehr in der Natur leben anstatt mit ihr, weil sie noch nicht alles verstanden haben. Man könnte sie leicht in richtige Wege lenken, wenn man vorher Freundschaft schliessen würde. Es gefällt mir z.B. gar nicht, das die Japaner den Dorfeinwohnern auf Hunga Solarpanele geschenkt haben, nur um an deren Stimme für das Walfangkomitee zu bekommen. Mit Kindern kann man das ja machen?? Das erinnert mich an die Spanier, die den Einwohnern von Mittelamerika mit dummsinnigen Geschenken ähnliche Stimmen entlockt haben. 

Diesmal werde ich länger auf Hunga bleiben, da ich dann eine gewisse Zeit mit mir und der Natur bin, da meine Kollegen nur eine knappe Woche bleiben werden. So habe ich mehr Zeit zum nachdenken, zum sinnieren und zum in und mit der Natur zu sein. Darauf freue ich mich: auf das Gestalten, auf die ausgedehnten Wanderungen quer durch den Jungle und was mein Körper und Geist dabei alles völlig automatisch lernen werden.

So ihr lieben Menschen in Europa. Phil und ich werden jetzt mal runter in den Hafen laufen und fragen wann das nächste Boot nach Hunga fährt.

Ach übrigens, bei gestrigen Gesprächen, welche sehr Gefühlvoll waren, mit dem Gouverneur Fulivai, wurde beschlossenen, das wir unser eigenes kleines Boot bekommen werden. Ein kleines Trimaran, welches wir ausbauen können. Hoffen wir, das die tonganische Zeit diesmal etwas präziser tickt. Sicherlich ist s auch von Vorteil, den Herren wirklich des Öfteren an seine Versprechungen zu erinnern. Und um größere Sachen zu transportieren wird Fulivai uns eins seiner Boote leihen, mit oder ohne Fahrer, das weiß ich nicht genau. Übrigens hat dieses Gespräch mit dieser "tonganischen Eiche", welche sich immer wieder wundert wie leicht ich bin, mir sehr geholfen, dem Gouverneur von Vava'u viel viel näher zu kommen, denn bei mir läuft das alles nicht nur über Worte, mehr über das Gefühl und die entweder negativen oder positiven Gedanken, welche dabei entstehen.

In diesem Sinne. Alles Gute.

Montag, 18. Mai 2015

Einmal Hin und Zurück

Montag, 18. Mai 2015

Es ist ein kühler Montag morgen und ich befinde mich vor meinem Notebook im Bootcamp. Ich möchte einen Text schreiben der kurz und bündig ist, aber auch ein wenig Inhalt bietet. Letzten Dienstag war es soweit. Es war abgemachte Sache irgendwie nach Hunga Island überzuschiffen. Eigentlich fahren jeden Tag kleine Boote zwischen Neiafu, der Hauptinsel von Vava'u, und Hunga Island. Man weiß nur nicht so genau wann. Fragt man einen Fährmann von Hunga, welcher gerade im Hafen von Neiafu Station gemacht hat, wann sein Boot fährt bekommt man folgende Antwort: "Maybe 6 a'Clock". Dann weiß man jedenfalls schonmal, das es nicht genau um 18 Uhr sein wird, wenn dieses Boot startet. So war es auch an diesem Abend, an welchem wir schließlich um ca. 19 Uhr mit dem Boot Richtung Hunga ablegten, wobei unsere Prognosen weit dahinter lagen. Die Tonganer sind im Allgemeinen dafür Bekannt, es mit der Zeit, welche auf jede Uhr angezeigt wird, nicht so genau zu nehmen. Sie folgen viel mehr ihrem Bauchgefühl, was scheinbar auch sehr viel mit dem Stand der Sonne zu tun hat. Auch kein Wunder, der Herr imm Himmel schickt hier ohne Gnade sein Feuer bis zum ausgedürrten Boden der Tatsachen. Zumindest ist es hier in den Städten so. Auch kaum verwunderlich, denn es fehlt ja der Wald, welcher jedoch auf Hunga noch Vollends erhalten ist. 145 Minuten später sid wir in der Laguna in Hunga angekommen. Es war schon Stockefinster, also Tadschenlampen raus und nochmal eine knappe Stunde durch den Busch Richtung Norden zu unseren Plots, welche sich auf der nördlichsten Spitze, bei welcher Hunga-Island einen Knicks nach Osten macht, befinden. Während es sich mein Freund Phil und der tonganische Arbeiter Lenny in ihren Zelten bequem machen, bereite ich meinen Schlafplatz unter freie Himmel vor. Nur eine dünne Yogamatte und ein Schlafsack auf einem Bett aus Laub dienen mir für diese Nacht als Unterlage. Ich schlafe Nackt unter freiem Himmel. Morgens um 4 Uhr fängt es ein wenig an zu regnen und ich verdrücke mich besser unter das Vorzelt von Phils Schlafgemach. Um 6 Uhr, beim ersten Vogelgezwitscher bin ich Hellwach, obwohl ich nicht viel geschlafen habe. Wie auch, bei all den vielen Eindrücken, welche meine Ohren einfangen. Meine Freunde sind erst viel später wach.

An diesem ersten Tag werden erstmal Kampfpläne erstellt und ich werde meinem Plot vorgestellt. das Stückchen Land, ein Teil der Gemeinschaft, welches mir später einmal Wohnort und Garten sein wird. Davor schlage ich mein provisorisches Lager auf, bestehend aus einem kleinen Zwei-Mann-Zelt und einigen Habseeligkeiten meinerseits. Eben das Wichtigste für die ersten Tage im Jungle. Zum reden treffen wir uns im Hauptcamp, welches ein wenig weiter weg schon seit einigen Monaten dort aufgebaut ist. Dort entsteht auch ein kleines Haus für Phil und seine kleine Familie.








Es wird gebaut aus sog. "Earthbags" und es wird dabei auf vorhandene Resourcen zurück gegriffen. Dinge die eben von der Natur in der näheren Umgebung geboten werden. In weiser Entscheidung wird beim "nehmen" dieser Resourcen schon weit voraus geplant. Zu Beispiel wird die Grube, welche beim entnehmen der sehr tonhaltigen Erde entsteht, später als etwas Nützliches verwendet. Die Pläne sind vielfaltig. Entweder als Brunnen oder als Gefäß für eine Zisterne, wobei ich sagen muss, das diese Pläne nicht auf meinem Mist gewachsen sind ich jedoch hier auch versuche bei Fragen, mit Rat zur Seite zu stehen. Wo ich am ersten Arbeitstag noch Ton in Eimern umherschleppe, gefiel mir die Arbeit, die Grube weiter zu gestalten und Aushub zu produzieren schon viel besser. Warum fragt Ihr Euch? Es ist monotone, aber eintaktbare Arbeit, welche meinen Körper mit viel Bewegung versorgt, so das er heilen und wachsen kann. Hier im Busch lerne ich auch wieder, viel mehr Wasser zu trinken, als ich es vorher tat. Ich habe nämlich festgestellt, das wenn man sich hauptsählich von Früchten ernährt, man nicht mehr sehr viel Wasser trinkt. Doch bei dieser Arbeit hier und dem neuen Jungleklima, kommst Du nicht drum herum, den Körper ausreichend mit Wasser zu versorgen. Der erste Tag war warm und verregnet. der Zweite Tag Sonnig und windig, welch eine Wohltat, aber der dritte Tag hatte es in sich. Kein Wind, Wechselhaft in Wolken und Sonnenschein. Die Luft im Wald steht! Schwül ist es. Mosquitowetter. Ich zähle heute etwa 100 Stiche an meinen Beinen, Knieabwärts wobei es heute nicht mehr großartig juckt. Auch so haben sie nicht allzusehr gestört, diese kleinen Junglemücken. Hab es mir schlimmer vorgestellt, wobei das Reden von Menschen, die viel ärgere Erfahrungen gemacht haben, auch reine Rolle spielt. Davor ist man eben nicht gefeit. Ich will ja niemandem dem Mund verbieten sondern mein Ohr für eine kurz Zeit leihen, damit man sich aus sich selbst reden kann. 
 




Im Jungle, wo in mittelbarer Arbeit einmal Avalon enstehen wird
Es war der allererste Tag, noch ein Tag der Eingewöhnung, an welchem wir noch nicht am Haus gearbeitet haben. Phil und Lenny gingen an diesem Tag ins Dorf an der Lagune um Wassaer zu holen, während ich mein Zelt aufschlug und meinen mir anvertrauten Plot das erste Mal ein Augenschein nahm. Ein wunderbarer Wald, bei dessen Betrachtung auch sofort die ersten Ideen und Pläne in den Kopf schossen. Dem Schatten spendenden Blätterdach, welches ausreichend Schutz vor dem Schlag des Herren aus dem Himmel hinab schützte, sei Dank. Ich bahnte mir also an der Westgrenze meinen Weg durchs Unterholz bis an die Küste, an welcher ich auch sofort intuitiv einen sehr schönes Aussichtsplatz entdeckte. Dessen Lage bot auch die Gelegenheit einer sehr geringen Empfangbarkeit (ca. 40%) des örtlichen Mobilfunkanbieters Digicel und dies sogar auf dem 3G-Band, was mir später die Gelegenheit geben wird, mit meinen Liebsten in Europa ab und zu Gedanken und Gefühle über den Äther austauschen zu können. Ansonsten ist der Jungle frei von dieser Strahlung, was sich in einem Körper, der Dieser sonst immer stark ausgesetzt war, sofort bemerkbar macht.


Panoramaussicht von der Küstenplattform Avalons aus.

Hier nisten Vögel an der Küste im klüften Korallenfelsen

Lange will ich nicht in dem Zelt schlafen, denn das macht mich nicht sonderbar glücklich, soweit man diese Gefühlsbeschreibung dafür benutzn kann. Das erste was mir also im Kopfe war, ist die Idee eines Shelters, welches sich später auch zu einer größeren Behausung ausbauen lässt. Doch an dieser Stelle will ich davon noch nicht allzuviel preisgeben. Ich kann nur soviel sagen, das es nicht das endgültige Haus sein wird, da es dann mehr als Gästezimmer herhalten wird. Für meine Wenigkeit benötige ich doch nur ein ungewöhnliches eiförmiges Hauslein, in dessen Mitte einmal ein großer und starker Baum wachsen wird. Aber ich kann sagen, das ich im Osten des Plots anfangen werde, in meiner freien Zeit, zu gestalten um mich dann weiter nach Westen auszubreiten. 

Dieser Kokosnusskeimling wird später mal ein großer Baum auf Avalon sein.

Ein Mangobaum, kann sehr groß, stark und alt werden, auch er fand Platz in Avalon

Ein paar der ersten Bäume haben ich am letzten Tag unseres Aufenthaltes auf Hunga ebenfalls schon gesetzt. Einen Kokosnussbaum und einen Mangobaum. Papayabäume umzusetzen, wenn sie noch sehr klein sind, hat keinen Sinn, sie werden es nicht überleben, da sie dann noch nicht Robust genug sind. Beim Mangobaum und dem Kokosnussakeimling wird s dieses Problem jedoch nicht geben, da sie von Anfang an sehr widerstandsfähig sind.
Zum Schluss noch ein Tipp aus meinem neuen Wissenschatz, welchen ich anreichen konnte während meines Aufenthaltes dort. Die Innereien der Kokosnuss verspeist man natürlich gesehen am besten nur dann, wenn die Kokosnuss begonnen hat zu keimen, und der grüne Keimling so eine Größe von etwa 5 cm hat und vielleicht ein bis zwei Wurzeln. Warum? Weil dann die Bakterien im Inneren der Nuss damit begonnen haben, das ganze Fett und die Keimflüssigkeit der Nuss in pure Zuckerwatte umzuwandeln. Buschcandy sozusagen. Und um diese Zuckerwatte zu benützn, braucht unser Körper keine eigene Energie mehr aufwenden. Warum? Weil unser Körper unter großer Energieanstrengung sonst immer erst das ganze Fett umwandeln muss in Zuker (Glucose- organischer Kohlenstoff), denn dies ist er einzige sinnvolle Baustoff, denn unser Körper assimilieren kann um zu arbeiten und sich ggf zu reparieren. Jede unreife Frucht, die wir essen, muss in unseren Verdauungsstem erst aufwendig von unseren eigenen Bakterien in organisch verfügbaren Kohlenstoff umgewandelt werden. Und dafür brauchen die kleinen Arbeiter massig Energie, welche sie unserem Körper entnehmen. Ist eine ganz einfache Rechung. Ebenso muss unser Körper Energie aufwenden bei produzierter Nahrung, wobei diese auch noch Nagturfremd ist, und bei grünem Gemüse, welches durch seine Beschaffenheit jedoch die Eigenschaft für unseren Körper bietet, diesem bei einem Energieüberschuss, diese Energie zu nehmen, was wiederum nützlich sein kann für mehr geistige Regbarkeit. Das gleich gilt ja ebenfalls für Wasser welches aus dem Grund kommt und ebenfalls gilt dies für eine leichte aus Süden gerichtete Meeresbrise, welche unsere Körper auch in diesen Breiengraden hier wunderbar und ganz lieb und sache den Energieüberschuss nimmt. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern viel Gutes und verbleibe bis zum nächsten Mal.









Mittwoch, 6. Mai 2015

In Gedanken ist Avalon schon fertig gestaltet

Mittwoch, 06. Mai 2015

Kurzes Update an diesem schönen Morgen.
Es war der gestrige Abend, ich war schon fertig für die Nachtruhe, als plötzlich Philippe und Simone vor meiner Zimmertür standen un klopften. Ich öffnete um zu horchen was los sei. Da nahm mich Philippe in den Arm und berichtete mir, das ich nun stolzer Landbesitzer im Königreich Tonga bin. Der Gouverneur habe mir ein Stück Land auf Hunga geschenkt. Ich war natürlich noch völlig vertieft in meine Entgiftungs- und Entschleimungsgeschichte, hatte erst vor 2 Tagen mit einer Wärmebehandlung die Schmerzen aus meiner linken Gesichtshälfte verbannt und dafür nen dicken Lymphknoten am Hals kassiert. Gebetsmühlenartig war ich am beten, das ich es endlich schaffen kann, den Verführungen der Zivilisation der neuen Welt lässig entgegenzublicken, mit einem Lächeln, was nun schon einige Tage gut funktionierte. Meiner Zuckersucht den Kampf angesagt, konnte ich den Konsum von braunem Zucker herunterfahren auf immerhin 3 Teelöffel am Tag, was sich gleich bemerkbar machte in weniger Schmerzen. Dieser Zucker wird im Körper in Säure umgewandelt und diese wiederum landet dann wieder in meinem Kopf, im Gesicht um dort vielleicht noch wichtiges Gewebe weiterhin zu schädigen. Darauf habe ich einfach keine Lust mehr. Ich war also völlig in meinem Mantra drinnen sozusagen, als mich die Nachricht traf. Ich konnte es natürlich nicht gleich sofort annehmen, das dauerte dann einige Minuten. Erst als Philippe mit mir angestoßen hat, erinnerte ich mich an den Traum von vorheriger Nacht. Ich stand auf meinem Land und gab ihm den Namen "Avalon", was soviel wie Platz der Äpfel heißt. Also werde ich mein kleines Stück, zu welchen noch ein kleines Stück Wald mit Steinküste gehört, Avalon nennen. Schon seit einigen Tagen spukte das so in meinem Kopf umher. War es Imagination durch Kraft der Gedanken um so die Wirklichkeit zu gestalten oder eine Ahnung auf das was kommen wird? Die Antwort überlasse ich an dieser Stelle mal dem Leser. Ich für meine Seite, werde mir nun langsam meiner Fähigkeiten immer bewußter und es wird die Zeit kommen, in welcher ich diese Fähigkeiten Tag für Tag einsetze. Es ist schon wunderschön, einen Fokus und nichts anderes als "einen" Fokus auf eine bestimmte Sache zu haben, damit dort alle Energie hineinfließen kann um meine Welt aktiv zu gestalten. Nun, der Rest liegt nun aber auch in meinen Händen. Denn der größte Teil der Arbeit hier wird immer noch mit diesen zwei Händen gestaltet. Dessen bin ich mir sicher.

Heute wird es auch im Gesamten für uns weiter gehen. Der letzte Gang zur Einfuhrbehörde, dort stehen immer noch Kisten, die bisher noch nicht frei gegeben wurden, herum. Dann noch einige Dinge besorgen, wie Machete, Steinschleuder und einige andere "Werkzeuge". Und dann wird auch schon as Wochenende vor der Tür stehen. Dann geht es auf einem Boot Richtung Jungle. Dort wartet unser jeweiliges Land und Arbeit in Hülle und Fülle....

Montag, 4. Mai 2015

Von Horizontalen Sonnenaufgangsbetrachtungen



Montag, 4. Mai 2015

Nun sind die ersten 3 Wochen meines hier Seins fast geschafft. In jeder Hinsicht. Man kann das aus der Warte der Körperanpassung, aus der Sicht des Einlebens der Psyche sowie aus der Hinsicht Betrachten, nicht mehr ganz für sich allein zu sein, sondern von nun an auch in einer Gemeinschaft zu leben und lieben zu lernen. In den letzten Jahren hatte ich immer sehr viel persönlichen Freiraum, welchen ich nach meiner Fason gestalten konnte um darin zu leben. Ich war immer Eins mit meiner Umgebung. Immer. Sie folgte mir und ich gab mich ihr vollkommen hin. So entstand ein Wechselwirken was ich vorher nie für möglich gehalten hatte, und nur so konnte ich mich körperlich-geistig weiter entwickelen. Nun plötzlich wieder mit einer Frau, auch wenn nicht meine, unter einem Dach zu sein, ist eine Erfahrung, die ich nicht neu machen musste, welche jedoch schon sehr ungewohnt für mich war und ich immer noch der Meinung bin, das es mir kaum etwas Gutes tut, solange diese Frau an alten Gewohnheiten fest hält. Denn Frauen sind Frauen, egal wo auf diesem schönen Planeten, sie ticken komischerweise alle so ziemlich gleich, wenn es um diese alten Gewohnheiten geht. Selbst die Frau die sagt, sie will in der Natur leben, sollte nun endlich anfangen sich selbst umzugewöhnen, da sie sonst später sehr viel Schwierigkeiten haben wird, in und von der Natur zu leben. Aber das ist eine andere Geschichte, dessen Ausführung hier zu viel Text in Anspruch nehmen würde. 

Und ich werde immer weniger ein Mensch der Texte, jedoch mehr jemand der das dringende Bedürfnis hat, etwas zu machen. Auch wenn ich es in erster Linie für mich selbst mache, um voran zu kommen, so kommt es doch auch immer gleichzeitig dem Gemeinwohl zu Gute. Wie das? Nun nicht jeder hat die Fähigkeit sich selbständig weiter zu entwickeln. Da ist es doch gut, wenn man jemanden hat, der einen des Öfteren in klein wenig in die rechte Richtung schubst. Nur ein klein wenig, und wenn man danach dürstet. Oberste Premisse hierbei ist immer wieder: Schubse und Rede nur, wenn danach verlangt wird. Explizit! Ein Bewußtseinsschock hilft niemanden weiter. Und die Betonung liegt hier auf „weiter“. Man bleibt stehen und fragt sicherst, ob man überhaupt entwickeln will. Das bringt uns alle nicht weiter. Wir bleiben stehen. Drehen uns viel zu oft im Kreis. Und der Kreis ist tödlich. Die Spirale bringt das Leben hervor. War doch der Kreis bisher mehr als Gedankenstütze gedacht, so muss er doch, früher oder später für alle Mehrdimensional schnell denkenden durch die Spirale, die ganz normale Wirbelbewegung ersetzt werden müssen. Sonst bleiben auch wieder die mehrdimensional denkenden irgendwann stehen, und ihnen verschließt sich dadurch automatisch die nächste Bewußtseinssphäre.

Der Grund warum ich nun schon einige Tage hier nichts mehr geschrieben habe war einzig und allein ein egoistischer Grund. Versteht das nicht falsch, aber es gibt eben Zeiten, da muss man bei sich selbst bleiben um zu sich zu kommen. In dem Moment, wo ich hier etwas schreibe, bin ich bei Euch allen, und nicht bei mir. Ich zerfalle in jenem Moment für Euch und vergesse mich selbst. Das bringt mich meinen Nebenziel wieder etwas näher, da mein Intent ja auch jener ist, Euch ein Stück mitzunehmen, mein Hauptziel jedoch ist meine eigene Entwickelung, meine Meisterschaft, welche ich gerade jetzt in diesem Moment nicht vor Augen habe, da ich mich gesetzt habe um eine Geschichte zu erzählen. So ergeht es im Übrigen jedem Geschichtenerzähler. 

Kurzum, meine kurzen Auschweifungen hier in der neuen Welt haben einen Preis gehabt, und jenen habe ich in den Vergangenen Tagen bezahlen müssen. Mich hat nicht nur die neue Nahrung der Natur hier interessiert, sondern auch die neue Küche und so kam es wie es kommen musste. Neuerliche starke Ausscheidungsanstrengungen meines Körpers, welcher sich voller Schmerz und Peitschenhiebe von mir trennte um mir zu zeigen wo es lang ging. So habe ich die vergangenen Tage also mit sehr wenig roher Kost, viel Tee und Wasser vor mir hin gelebt und bin meinem Körper nach dem Prinzip Ursache-Wirkung-Reaktion gefolgt. Ich habe den Schleim, welchen mein Körper aussonderte, gesammelt und gestern, als ich ihn weg schüttete, stellte ich fest, das es gut 300 ml der teuflischen Flüssigkeit waren. Das war eine Menge Arbeit und viel zu ertragener Schmerz, der mich am Tag rund 15 Stunden in die Horizontale zwang. Selbst das Wetter hier war mir hold, und so war es nicht all zu warm, eher kühl und windig, so das mein hoch energetisierter Körper eine gute Differenz zur Umgebung wahr nehmen konnte. Gestern Abend erkannte ich dann einen neuen Schlüssel, welchen ich schon wieder vergessen hatte. Es war ein klitzekleines Gesichtsdampfbad, welches mir zu erkennen gab, das mein Körper viel wärmer als mein Kopf war und so trug ich dann sorge dafür, das meine Sinushöhlen mal ordentlich Wärme bekommen konnten durch dieses Dampfbad und dem Auflegen eines heißen Tuches auch die linke Gesichtshälfte. Sonst hatte das automatisch immer die Wärme der Sonne gemacht, doch diese war die letzten Tage nicht all zu sehr präsent, was mich zu dieser Notlösung kommen lies, welche mir in den Kopf kam als ich diesen einmal über eine Masse von kochenden Nudeln, meine Freund hier bereiteten sich gerade ein Mahl vor, steckte. Dieser kurze Wärmeimpuls durch den warmen Dampf in meinem Gesicht veranlasste den Schmerz zu gehen und fast gleichzeitig brachte es den stockenden Schleimfluss in Fahrt, was eine sehr große Er-Lösung zur Folge hatte. Der Schleim suchte sich andere Ventile. Gestern Abend dann goß ich mir eine große Tasse heißen Wassers auf um darin ein kleines Tuch mit Wärme aufzuladen, um es danach gegen meine linke Wange zu pressen sobald wieder ein Schmerz durch das Stocken des Entschleimungsapparates zu Tage kam. Die ganze Geschichte hätte sich natürlich auch rein durch Bewegung lösen lassen können. Doch das ist für den kleinen Nico hier so eine Sache.

Wenn ich wieder anfange meinen Körper viel zu bewegen, sollte ich das jeden Tag machen, habe jedoch nicht ständig ein Rad zur Verfügung, und sich hier Tagsüber in der Zivilisation nur zu Fuß zu bewegen, dreht die Temperaturgradienten in meinem Körper noch weiter um, was noch mehr Schmerz gebären würde. Auf dem Rad berühren die Füße nicht den heißen Grund und der Körper wird der Natur gerechter gekühlt. Die Hochfrequenz der Asphaltstrassen und Betonwege erreicht nicht so stark die Füße und Beine. Ich Dschungel nachher wird das anders sein, darauf freue ich mich, dann nicht mehr so viel künsteln zu müssen. Das ist nämlich anstrengend.
Dann ist hier die Sonne eine andere, welche Übrigens nach Norden hin und nicht nach Süden ihr Werk vollbringt, und nun wo hier der Winter startet, wird sie ihren Bogen wohl immer weiter nördlich beschreiten. Hier läuft die Zeit also komplett um 180° verkehrt herum. Wenn das Christentum hier also das Weihnachtsfest (tiefster Stand der Sonne und ihre Wiederauferstehung) genau so feiert, wie man es in Europa auf der Nordhalbkugel macht, dann begeht es einen großen Fehler, wenn man das von der Natur aus betrachtet. Im Moment werden die Tage hier also kürzer und das passt mir auch ganz gut. So sind die Nächte länger und bieten viel Erholung für jene Körper , die mit der Natur leben anstatt in ihr oder gegen Sie.

Panoramablick vom Mt.. Talau Richtuordwest


Während in Deutschland der Tag der Arbeit gefeiert wurde, war ich wieder im Gestrüpp des Waldes auf dem Mount Talau, ganz in der Nähe unseres Bootcamps unterwegs. Ich bestieg den Berg komplett einmal drum herum, um einige Aussichtsplattformen ausfindig zu machen. Ich frage mich immer noch, wie sie die Funktürme auf den Berg hinauf bekommen haben. Wahrscheinlich mit dem Hubschrauber, denn es führen keine befestigten Strassen oder Wege den Berg hinauf. Alles ist noch sehr naturbelassen, was ich sehr begrüße. Also nichts wie hinauf und durch den Wald hindurch. Das Video dazu gibt’s hier: https://www.youtube.com/watch?v=kmeHYaR7eOk








Während meiner kleinen Exkursion spürte ich nichts von den schmerzaften Ausscheidungsanstrengungen meines Körpers. Die Luft da oben ist noch sauberer, der Wind streicht seicht durch die Bäume und die Sonne erreicht nur diffus den Boden. Die Bäume haben eine regelrechte Wirkung auf dichte Körper. Heilsam, Heilsam. Das macht die Lust auf das Kommende nur noch stärker, jedoch ist das warten auch langsam etwas unerträglich. Ich muss mich mal wieder etwas in Geduld üben. Ich hasse es, hinunter in die Stadt gehen zu müssen um gewisse Dinge zu erledigen. Gleich werde ich wieder los stapfen, es ist alles noch recht kühl und die Sonne hält sich noch recht bedeckt, so das nicht gleich wieder so viel Energie vom Himmel kommt und mein Körper gleich wieder zu stark auflädt. Auf dem Markt werde ich ein paar Papayas und Zitrusfrüchte besorgen. Ich werde diesen Gang alleine machen wollen. Ständig reden müssende Mitmenschen sind genauso penetrant wie eine pure Sonne am Himmel. Besonders wenn man sich während des 20minütigen Gangs nach Unten in die Stadt auf die halbwegs guten Sachen konzentrieren möchte sowie etwas bewußter zu atmen. Zuviel Energie entspringt auch dem Gesabbel von zu vielen Menschen. So bin ich froh, das ich hier im Bootcamp mein Eckchen habe, mein Rückzugsgebiet.





Was ich sehr gerne mache ist, jeden Morgen den Sonnenaufgang zu betrachten, während ganz nebenbei die sanfte Brise des Windes mir die letzte Bettwärme aus dem Leibe streicht. Ich liebe es. Und wenn dann die Sonne auf ist, geht das ganze Spiel wieder von vorne los. Energie rein... bis zum Abend sogar echt bis zum obersten Pegel, und über Nacht, wenn man es denn richtig macht, Energie wieder raus. Und nicht vergessen, Hauptnahrungsmittel hier in der Südsee ist die Sonne und die Luft. Klingt komisch ist aber so.














Und nun, bevor ich gehe um wieder einige Tonganische Dollar (Pa'anga) in Papayas und Klopapier umzuwandeln zum Ende: Von wegen Geld stinkt nicht. Geld stinkt ganz gewaltig, besonders das von Tonga. Ich traue mich das kaum anzufassen. Jeder Schein riecht nach irgendwas anderes. Nur Gut das es nur "Schein"e sind. ;-)


Gehabt Euch wohl