Montag, 4. Mai 2015

Von Horizontalen Sonnenaufgangsbetrachtungen



Montag, 4. Mai 2015

Nun sind die ersten 3 Wochen meines hier Seins fast geschafft. In jeder Hinsicht. Man kann das aus der Warte der Körperanpassung, aus der Sicht des Einlebens der Psyche sowie aus der Hinsicht Betrachten, nicht mehr ganz für sich allein zu sein, sondern von nun an auch in einer Gemeinschaft zu leben und lieben zu lernen. In den letzten Jahren hatte ich immer sehr viel persönlichen Freiraum, welchen ich nach meiner Fason gestalten konnte um darin zu leben. Ich war immer Eins mit meiner Umgebung. Immer. Sie folgte mir und ich gab mich ihr vollkommen hin. So entstand ein Wechselwirken was ich vorher nie für möglich gehalten hatte, und nur so konnte ich mich körperlich-geistig weiter entwickelen. Nun plötzlich wieder mit einer Frau, auch wenn nicht meine, unter einem Dach zu sein, ist eine Erfahrung, die ich nicht neu machen musste, welche jedoch schon sehr ungewohnt für mich war und ich immer noch der Meinung bin, das es mir kaum etwas Gutes tut, solange diese Frau an alten Gewohnheiten fest hält. Denn Frauen sind Frauen, egal wo auf diesem schönen Planeten, sie ticken komischerweise alle so ziemlich gleich, wenn es um diese alten Gewohnheiten geht. Selbst die Frau die sagt, sie will in der Natur leben, sollte nun endlich anfangen sich selbst umzugewöhnen, da sie sonst später sehr viel Schwierigkeiten haben wird, in und von der Natur zu leben. Aber das ist eine andere Geschichte, dessen Ausführung hier zu viel Text in Anspruch nehmen würde. 

Und ich werde immer weniger ein Mensch der Texte, jedoch mehr jemand der das dringende Bedürfnis hat, etwas zu machen. Auch wenn ich es in erster Linie für mich selbst mache, um voran zu kommen, so kommt es doch auch immer gleichzeitig dem Gemeinwohl zu Gute. Wie das? Nun nicht jeder hat die Fähigkeit sich selbständig weiter zu entwickeln. Da ist es doch gut, wenn man jemanden hat, der einen des Öfteren in klein wenig in die rechte Richtung schubst. Nur ein klein wenig, und wenn man danach dürstet. Oberste Premisse hierbei ist immer wieder: Schubse und Rede nur, wenn danach verlangt wird. Explizit! Ein Bewußtseinsschock hilft niemanden weiter. Und die Betonung liegt hier auf „weiter“. Man bleibt stehen und fragt sicherst, ob man überhaupt entwickeln will. Das bringt uns alle nicht weiter. Wir bleiben stehen. Drehen uns viel zu oft im Kreis. Und der Kreis ist tödlich. Die Spirale bringt das Leben hervor. War doch der Kreis bisher mehr als Gedankenstütze gedacht, so muss er doch, früher oder später für alle Mehrdimensional schnell denkenden durch die Spirale, die ganz normale Wirbelbewegung ersetzt werden müssen. Sonst bleiben auch wieder die mehrdimensional denkenden irgendwann stehen, und ihnen verschließt sich dadurch automatisch die nächste Bewußtseinssphäre.

Der Grund warum ich nun schon einige Tage hier nichts mehr geschrieben habe war einzig und allein ein egoistischer Grund. Versteht das nicht falsch, aber es gibt eben Zeiten, da muss man bei sich selbst bleiben um zu sich zu kommen. In dem Moment, wo ich hier etwas schreibe, bin ich bei Euch allen, und nicht bei mir. Ich zerfalle in jenem Moment für Euch und vergesse mich selbst. Das bringt mich meinen Nebenziel wieder etwas näher, da mein Intent ja auch jener ist, Euch ein Stück mitzunehmen, mein Hauptziel jedoch ist meine eigene Entwickelung, meine Meisterschaft, welche ich gerade jetzt in diesem Moment nicht vor Augen habe, da ich mich gesetzt habe um eine Geschichte zu erzählen. So ergeht es im Übrigen jedem Geschichtenerzähler. 

Kurzum, meine kurzen Auschweifungen hier in der neuen Welt haben einen Preis gehabt, und jenen habe ich in den Vergangenen Tagen bezahlen müssen. Mich hat nicht nur die neue Nahrung der Natur hier interessiert, sondern auch die neue Küche und so kam es wie es kommen musste. Neuerliche starke Ausscheidungsanstrengungen meines Körpers, welcher sich voller Schmerz und Peitschenhiebe von mir trennte um mir zu zeigen wo es lang ging. So habe ich die vergangenen Tage also mit sehr wenig roher Kost, viel Tee und Wasser vor mir hin gelebt und bin meinem Körper nach dem Prinzip Ursache-Wirkung-Reaktion gefolgt. Ich habe den Schleim, welchen mein Körper aussonderte, gesammelt und gestern, als ich ihn weg schüttete, stellte ich fest, das es gut 300 ml der teuflischen Flüssigkeit waren. Das war eine Menge Arbeit und viel zu ertragener Schmerz, der mich am Tag rund 15 Stunden in die Horizontale zwang. Selbst das Wetter hier war mir hold, und so war es nicht all zu warm, eher kühl und windig, so das mein hoch energetisierter Körper eine gute Differenz zur Umgebung wahr nehmen konnte. Gestern Abend erkannte ich dann einen neuen Schlüssel, welchen ich schon wieder vergessen hatte. Es war ein klitzekleines Gesichtsdampfbad, welches mir zu erkennen gab, das mein Körper viel wärmer als mein Kopf war und so trug ich dann sorge dafür, das meine Sinushöhlen mal ordentlich Wärme bekommen konnten durch dieses Dampfbad und dem Auflegen eines heißen Tuches auch die linke Gesichtshälfte. Sonst hatte das automatisch immer die Wärme der Sonne gemacht, doch diese war die letzten Tage nicht all zu sehr präsent, was mich zu dieser Notlösung kommen lies, welche mir in den Kopf kam als ich diesen einmal über eine Masse von kochenden Nudeln, meine Freund hier bereiteten sich gerade ein Mahl vor, steckte. Dieser kurze Wärmeimpuls durch den warmen Dampf in meinem Gesicht veranlasste den Schmerz zu gehen und fast gleichzeitig brachte es den stockenden Schleimfluss in Fahrt, was eine sehr große Er-Lösung zur Folge hatte. Der Schleim suchte sich andere Ventile. Gestern Abend dann goß ich mir eine große Tasse heißen Wassers auf um darin ein kleines Tuch mit Wärme aufzuladen, um es danach gegen meine linke Wange zu pressen sobald wieder ein Schmerz durch das Stocken des Entschleimungsapparates zu Tage kam. Die ganze Geschichte hätte sich natürlich auch rein durch Bewegung lösen lassen können. Doch das ist für den kleinen Nico hier so eine Sache.

Wenn ich wieder anfange meinen Körper viel zu bewegen, sollte ich das jeden Tag machen, habe jedoch nicht ständig ein Rad zur Verfügung, und sich hier Tagsüber in der Zivilisation nur zu Fuß zu bewegen, dreht die Temperaturgradienten in meinem Körper noch weiter um, was noch mehr Schmerz gebären würde. Auf dem Rad berühren die Füße nicht den heißen Grund und der Körper wird der Natur gerechter gekühlt. Die Hochfrequenz der Asphaltstrassen und Betonwege erreicht nicht so stark die Füße und Beine. Ich Dschungel nachher wird das anders sein, darauf freue ich mich, dann nicht mehr so viel künsteln zu müssen. Das ist nämlich anstrengend.
Dann ist hier die Sonne eine andere, welche Übrigens nach Norden hin und nicht nach Süden ihr Werk vollbringt, und nun wo hier der Winter startet, wird sie ihren Bogen wohl immer weiter nördlich beschreiten. Hier läuft die Zeit also komplett um 180° verkehrt herum. Wenn das Christentum hier also das Weihnachtsfest (tiefster Stand der Sonne und ihre Wiederauferstehung) genau so feiert, wie man es in Europa auf der Nordhalbkugel macht, dann begeht es einen großen Fehler, wenn man das von der Natur aus betrachtet. Im Moment werden die Tage hier also kürzer und das passt mir auch ganz gut. So sind die Nächte länger und bieten viel Erholung für jene Körper , die mit der Natur leben anstatt in ihr oder gegen Sie.

Panoramablick vom Mt.. Talau Richtuordwest


Während in Deutschland der Tag der Arbeit gefeiert wurde, war ich wieder im Gestrüpp des Waldes auf dem Mount Talau, ganz in der Nähe unseres Bootcamps unterwegs. Ich bestieg den Berg komplett einmal drum herum, um einige Aussichtsplattformen ausfindig zu machen. Ich frage mich immer noch, wie sie die Funktürme auf den Berg hinauf bekommen haben. Wahrscheinlich mit dem Hubschrauber, denn es führen keine befestigten Strassen oder Wege den Berg hinauf. Alles ist noch sehr naturbelassen, was ich sehr begrüße. Also nichts wie hinauf und durch den Wald hindurch. Das Video dazu gibt’s hier: https://www.youtube.com/watch?v=kmeHYaR7eOk








Während meiner kleinen Exkursion spürte ich nichts von den schmerzaften Ausscheidungsanstrengungen meines Körpers. Die Luft da oben ist noch sauberer, der Wind streicht seicht durch die Bäume und die Sonne erreicht nur diffus den Boden. Die Bäume haben eine regelrechte Wirkung auf dichte Körper. Heilsam, Heilsam. Das macht die Lust auf das Kommende nur noch stärker, jedoch ist das warten auch langsam etwas unerträglich. Ich muss mich mal wieder etwas in Geduld üben. Ich hasse es, hinunter in die Stadt gehen zu müssen um gewisse Dinge zu erledigen. Gleich werde ich wieder los stapfen, es ist alles noch recht kühl und die Sonne hält sich noch recht bedeckt, so das nicht gleich wieder so viel Energie vom Himmel kommt und mein Körper gleich wieder zu stark auflädt. Auf dem Markt werde ich ein paar Papayas und Zitrusfrüchte besorgen. Ich werde diesen Gang alleine machen wollen. Ständig reden müssende Mitmenschen sind genauso penetrant wie eine pure Sonne am Himmel. Besonders wenn man sich während des 20minütigen Gangs nach Unten in die Stadt auf die halbwegs guten Sachen konzentrieren möchte sowie etwas bewußter zu atmen. Zuviel Energie entspringt auch dem Gesabbel von zu vielen Menschen. So bin ich froh, das ich hier im Bootcamp mein Eckchen habe, mein Rückzugsgebiet.





Was ich sehr gerne mache ist, jeden Morgen den Sonnenaufgang zu betrachten, während ganz nebenbei die sanfte Brise des Windes mir die letzte Bettwärme aus dem Leibe streicht. Ich liebe es. Und wenn dann die Sonne auf ist, geht das ganze Spiel wieder von vorne los. Energie rein... bis zum Abend sogar echt bis zum obersten Pegel, und über Nacht, wenn man es denn richtig macht, Energie wieder raus. Und nicht vergessen, Hauptnahrungsmittel hier in der Südsee ist die Sonne und die Luft. Klingt komisch ist aber so.














Und nun, bevor ich gehe um wieder einige Tonganische Dollar (Pa'anga) in Papayas und Klopapier umzuwandeln zum Ende: Von wegen Geld stinkt nicht. Geld stinkt ganz gewaltig, besonders das von Tonga. Ich traue mich das kaum anzufassen. Jeder Schein riecht nach irgendwas anderes. Nur Gut das es nur "Schein"e sind. ;-)


Gehabt Euch wohl



1 Kommentar:

  1. Mach eine bessere Welt! Das ist der korrekte Weg, weiter so!
    LG Andy

    AntwortenLöschen