Donnerstag, 21. Mai 2015

Hungaboot, Schreiben für den Zeitvertreib und rülpsende Vulkane

Donnerstag, 21. Mai 2015

Donnerstag Morgen und immer noch kein Boot von Hunga Island in Sicht. Man ist auf Gedeih und Verderb dem Lebenswandel dieser Dorfbewohner ausgesetzt. Gestern kam kein Boot. Und bis jetzt war unser Aussschau halten nich von Erfolg gekrönt. Phil hadert mit sich, da er nächsten Montag, spätestens Dienstag neue Gemeinschaftsmitglieder empfangen muss. Da lohnt es sich nicht für 2 Tage nach Hunga zu gehen. Also falls heute kein Boot kommt bleibt er dann gleich hier. In mir jedoch brennt der Wunsch so schnell wie möglich über zu fahren um eins zu werden mit dem Busch. Wenn nicht heute, dann morgen oder am Wochenende. Jeden vormittag wird Ausschau gehalten. Und wenn ein Boot kommen sollte, dann gehts zu Fuß zum 20 Minuten entfernten Hafen um die Abfahrtszeit zu erfragen.




Dann werde ich mit den bisherigen Besorgungen sofort überfahren und im Buschcamp weilen und dort meine nötigen Arbeiten verrichten. Bis es soweit ist tröste ich mich mit dem Schreiben von neuen mahnenden und aufklärenden Texten für den "Mensch und Natur"-Blog. Das Wetter ist momentan sehr inspirativ.

Heute morgen habe ich mal meine Finanzen gecheckt und von den knapp neunhundert Euro Startkapital sind nach der letzten Baumarkttour nun noch gut dreihundert Taler übrig. Dafür habe ich nun alles was ich erstmal brauche.

  • Eine große Plane
  • Ein Beil
  • Seile
  • Eimer
  • Transportbox
  • Feile für das Schärfen von Macheten
  • Macheten
  • Axt
  • Nägel
  • Hammer
  • Batterie für die kleine 80Watt-Solaranlage
  • Klopapier

fragt besser nicht nach den Preisen. Es ist auf jeden Fall nicht günstiger als in deutschen Baumärkten, eher teurer.

Mein Arbeitsvisa, welches für 1 Jahr Gültigkeit besitzt hat mich auch 335 Pa'anga (150 Euro) gekostet, wobei ich das schonmal von Deutschland aus bezahlt hatte an meine Freund hier, bei welchen ich dieses Geld jedoch nun noch Gut habe. Wenn ich also mal Lebensmittel brauche, sind sie für mich da. Mehr ist erstmal in naher Zukunft nicht nötig. Das heißt nun das ab heute noch strengeres Haushalten angesagt ist. Im Busch braucht man eh kein Geld. Da nimmt man was man von Madame Natur bekommt. ;-)  Das ist gut so. Das ist natürlich. Ich sehe hoffnungsvoll in die Zukunft. Nur hier in der Zivilisations braucht man Geld für das Beschaffen von Nahrung und elektrischem Strom. Da habe ich mich natürlich an der letzten Rechnung beteiligt. wie es in der hinterwelt so üblich ist, kommt der elektrische Strom hier ganz Paradebeispielmäßig aus Generatoren die von Dieselmotoren angetrieben werden. Puh! Die KwH kostet hier nicht etwa weniger als in deutschen Breitengraden sondern sogar ganz genau gesehen ein klein wenig mehr (um die 40 Eurocent)




Da bin ich froh das ich nun auch diesbezüglich etwas autarker bin, da meine eigene kleine Solaranlage nun Strom für den Laptop und das Licht bereitstellt. Ich bete, das sie dies lange tun wird. Auch später im Busch. Wenn ihr an dieser Stelle in der nächsten Zeit nicht viel von mir hört, wisst ihr, das ich im Jungle bin und das mache wofür ich schließlich hergekommen bin.

Alles Gute
Nico


ps.: Gestern Nachmittag hatte ich das erste Erdbeben am eigenen Leib miterlebt. Stärke 2-3. Und ja ... es gibt in der Nähe einen Vulkan der ab und zu mal ein wenig rülpst. ;-)

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