Samstag, 15. Oktober 2016

Küchendienst

03. 10. 2016
Nach zwei Monaten seines hier Seins darf und muss Ryan nun den Dienst in der Küche übernehmen. Da hat er nun viel zugeschaut und gelernt, nun heisst es für mich Entspannung. Nicht mehr so oft am morgen vorm heißen Feuer und auch nachmittags mal anderweitig die Zeit verwenden. Kann für mich auch nochmal ne tolle Erfahrung werden nach über 16 Monate des Stove Baus und dessen Bedienung.
Ich mach zwar immer noch Feuer auf Avalon. Das dient dann aber mehr dem Säubern des Gartens. Unsere kleine Hühnerfamilie hat gestern Zuwachs bekommen. Zwar alles Adoptivkinder welche von Ryan im Wald aufgelesen wurden aber weil er sich um die kleinen kümmern will sind sie nun ein Bestandteil auf Avalon. 6 kleine Küken in allen Farbvariationen. Die können ganz schön laut sein wenn die Hunger haben. Hihi.
Heute morgen stellte ich fest das ich den Kaffee nur noch brauch um über den Tag zu kommen. Es wird mir leichter fallen aufzuhören, nachdem ich mir das eingestanden habe. Als ich jeden tagein kokosnuss hatte fiel es mir auch schwer wieder auf mehr Früchte umzustellen. Ja... es ist manchmal kurios ... wenn der Körper sich bestimmter Dinge angenommen hat. So muss ich doch die Bananen und Papayas immer noch erhitzen in einer Art Früchte porridge zusammen mit 2 Teelöffeln Weismehl um nicht den ganzen Tag über flach zu liegen. Vorgestern erst probierte ich die Papaya roh und ich konnte den Rest des Tages in der Horizontalen verbringen. Also immer schön langsam umstellen. Mit dem Rauchen geht es schon besser. Kein tonganischen Tabak mehr, nur noch den selbst gezogenen hier von Avalon. Butler und Virginia. Viel leichter im Geschmack woran sich der Körper dann nach 2 Wochen gewöhnt hat. Und die Frequenz ließ dadurch auch sehr nach , nachdem sie am Anfang kurzzeitig anstieg.

04.10.
Nach über zwei Wochen Trockenheit und viel Sonne ist heute der erste Morgen an dem es bewölkt ist. Keine Briese. Bleibt nur zu hoffen auf ein paar Tropfen vom Himmel. Damit es wieder besser wächst im Garten.

06.10.
9 Wochen zu zweit im Wald. Donnerstag. Heute hatte ich während des Brunches wieder ein Gespräch mit Ryan. Seine Transformation und deren Geschwindigkeit. Boa. 2 Monate. Affentempo. Bis zu seiner Ankunft war er gezwungen immer sehr männlich zu sein und nun da jedweder Druck entfällt und durch die gute Kost entfaltete sich zum ersten Mal seine weibliche Seite. Diesbezüglich versorgte ich ihn auch mit allem Nötigen Wissen und wichtige Gespräche finden immer dann statt wenn es Zeit dafür ist. Wie zum Beispiel heute mit der Erinnerung an seine Herkunft und Männlichkeit. Erst jetzt sehe ich meine Entwicklung klarer im Bilde. Bis letztes Jahr Juli hab ich mich noch sehr dieser Weiblichkeit hingegeben und dann als ich sehr resident in diesem Wald wurde kam es mehr und mehr zu einer natürlichen Balance. Heute sehe ich es wenn ich in den Spiegel seh oder mich in diesem Körper auf Fotos betrachte. Von vor 2 Jahren , 1 Jahr und heute. Ein Blick ins Gesicht und in die Augen genügt.
Ryan sein Blick ist so klar und rein geworden. Seine Augen größer und weißer das ich mich vor dem guten Einfluss, welchen er von mir angenommen hatte, selbst erschrecke. Ich brachte ihm das heute zum Ausdruck. Mit aller liebe.

08.10.2016

Gestern beschloss Ryan wieder mehr Wurzelfrüchte zu essen. Wohl erkannte er das sein Körper die bisherige Korrespondenz in Relation zu seiner Transformation gut bewältigte, das es jedoch viel später noch zu Effekten kommen könnte. Er ist Irisch. Kartoffeln sind in seinem Blut und die sollten langsam aus getrieben werden. Wer schnell aufsteigt riskiert nen plötzlichen Fall. Irgendwas Material bleibt dabei auf der Strecke. Garantiert.
Nach einem kurzen morgendlichen Fußmarsch von 6 km sitzen wir nun wieder an dem kleinen Strand. Genießen die Sonne und das Wasser nach einer harten schwitzen Woche im Wald. Wir hatten die ersten reifen Tomaten. Zwei Stück. Durch Viel Arbeit und ausprobieren gelang es mir. Ich freue mich immer noch. Jetzt wird erstmal im lauen Wasser der Ebbe gebadet. All der Schweiß von dannen und tief durchatmend. Vorbereitung auf das Kommende. Der Dezember ist nicht mehr weit. Als Nord im Süden bekommt man das gar nicht so recht mit wie schnell die Zeit verrinnt. Aber ja. Es ist fast Mitte Oktober.
400 Euro hab ich schon in meiner Reisekostenkasse und ich warte noch auf den Rest um endlich wieder in die Nördliche Festung zu gelangen. Dann steht wieder eine Reise an. Durch den Himmel zu den Pforten Walhallas. Heimatland.

Bis dahin bin ich für Ryan da. Mit Rat und Tat meistern wir bisher alles was zu meistern ist. Er ist eben so für mich da. Das ist das wirkliche Gefühl von Gemeinschaft ... für das ich einst nach Vava'u gekommen bin. In den letzten Wochen ist all das Gut geworden was brach lag durch die angebliche Freundschaft von jemanden der sich nicht traute Der zu sein der er gerne wollte. Als Leser schaue man viele Monate zurück und erinnere sich daran wie ich einst hier strandete. Nun ist da der Lichtblick. Herzensbruder Ryan, der einzige der seinen Worten hat Taten folgen lassen und sich dazu entschlossen hat auf Avalon zu bleiben so das ich die Chance bekomme in den Norden zu ziehen. Das ist do ein Zweierding. Wir haben herausgefunden das wir Frieden schließen für unsere Vorfahren die vor vielen Zeiten einst gegeneinander im Zwist lagen. Die Neusiedler des Nordens, aufgenommen von den Vikingern mit den Angelsaxen des Südens.
So spazieren wir gegen Mittagszeit von der Lagune wieder zusammen in den Wald wo Avalon und Kamelot liegen. Ein tolles Wochenende beginnt.

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