Samstag, 5. Dezember 2015

Wenn der Nikolaus an der Tür klopft ... Gedanken von Fofoa

Samstag, 05.12.2015

An dieser Stelle wünsche ich einen fleißigen Nikolaus nach Europa. Es freut mich das ich auch mal neben der Spur etwas schreiben kann. Endlich ist etwas Zeit und Ruhe dafür da. Es ist Samstag Mittag und ich sitze nun wieder im Safehaus auf Fofoa. Gestern war ich auf Avalon. Dieser Fußmarsch von 2 x 7 km hat ja sowas von gut getan. Ich sollte mir wohl immer etwas Gepäck auf den Rücken schnallen bevor ich überhaupt irgendwo hinlaufe. Scheinbar wollen meine Beine immer noch wachsen. Ja meiner ganzer Körper hat sich verändert. Ist kräftiger und breiter geworden. Also Breit im Sinne von breiteren Schultern und breiterem Rücken. Die Hüften wollen nicht in die Breite, wurden sogar noch schmaler und bieten meinem Gedärm kaum noch Platz, so das ich Tag für Tag zusehe, das ich nicht all zuviel esse. Mach ich es doch, zwackt es morgens nach dem Aufstehen schon mal gehörig im Unterleib während ich mein Stretching mache. Es ist egal was ich sehe. Mein Körper hat, seitdem ich im Königreich bin, endlich die Fähigkeit, genug Energie bereitzustellen für jedwede Form von innerer Reinnigung. Dazu gehören auch endlich der Toilettengang jeden Morgen. Wobei die Häufigkeit zusammenhängt mit dem Nahrungsvolumen, welches ich am Vortag zu mir genommen habe. Habe ich dann dochmal wieder etwas gegessen, auf das der Körper mit Schleimproduktion reagiert, wird er auch das tadellos wieder los. Das nutze ich allerdings nicht schamlos aus. Plagt mich dann doch mal das schlechte Gewissen reagiere ich mit ein bis zwei Tagen Bananendiet. Apfelbananen im Mix mit den Desertbananen, wobei letztere in der Regensaison echt „riesig“ werden können. Solche Monsterbananen hab ich vorher noch nie gesehen. Vielleicht drei bis viermal größer als die Standardbanane die der Deutsche, der „Siamane“ so aus seinem lokalen Supermarkt kennt. Die haben also ordentlich Sonne und Regen mitbekommen. Holla. Aber bei allen anderen Drüchten im Tonga ist es stets das Selbe. Wachsen die Pflanzen schnell durch viel Sonne und Regen, machen sie auch große Früchte. Also jede Menge Füllmateria für den Darm mit geringer Qualität. Isst man davon zu Viel rauben sie dem Körper viel mehr, anstatt ihm zu geben. Ja was denn geben? Ja also … die guten organisch in den Früchten eingesargten Mineral- und Vitalstoffe. Wobei mit letzteren also alle Wirkstoffe gemeint sind, spricht „Vitamin“ der Mensch es aus. Mineralstoffe sind dann jene Stoffe die von der Pflanze dem Metall- und dem Felsreich der Erde entnommen wurde. Als eines der Wichtigsten könnte ich benennen das Kalium (Leichtmetall wie Natrium und Ammonium) al dem Menschen und allen anderen Vierbeiner zugehörig. Ammonium gehört dann schon in das Reich (Die Ebene) der Mehrfüßler, sprich alles was mehr als Vier Beine hat. Spinnen, Moskitos, Tausendfüßler. Als Stoff aus dem Reiche des Felsen könnte ich das Kalzium benennen, von welchem mein Körper z.B. laut WHO nie seine täglich empfohlene Dosis von 1-2 gramm bekommt. Es bleibt immer nur bei den maximal 500 mgramm. Mehr schaffe ich eben einfach nicht mehr zu essen an leckeren rohen Früchten. Gewachsen, wie die Natur es möchte. Ich nehme an, gerade die großen Früchte haben einen sehr hohen Gehalt an Fruchtzucker, welcher hilft die innere Säuberung anzukurbeln und die kleineren und reifen haben mir von den Mineral- und Metallstoffen inne. Quantität gegen Qualität. Es muss doch den Mittelweg geben??!! 

Dank des tonganischen Tabaks hat sich auch mein Raucherverhalten drastisch erneuert. Ich rauche einfach nicht mehr soviel. Ich erinnere mich noch an vor 12 Monaten in Deutschland. Da muste ich mir sogar Nachts, während der Pinkelpause eine Zigarette drehen. Das ist heute nicht mehr so. Icki Raymond sei Dank. Natürlicher kann manb Tabak nicht wachsen lassen, und wenn manb den raucht, merkt man erst mal die echte und unmanipulierte Wirkung im Körper. Ich sage nur “Rausch“. Nicht so lustig. Meine Entgiftung und Reinigung, ja mein Transformationsendspurt den ich im Sommer 2014 anfing, hat mich zu jener Zeit wieder zum Kaffeetrinker werden lassen. Denn dieser Prozess ging im wahrsten Sinne des Wortes so sehr auf die Nerven das ein Kaffee eine schnelle Methode wurde, um das viel zu schnell vibrierende Nervenkostüm etwas zu beruhigen. Ein Fehler, wenn man bedenkt, das man im Tonga rein von den Naturgesetzen her in die Lage versetzt wird, mehr davon zu konsumieren. Besonders wenn der Körper schon so dicht war, wie der meine. Plötzlich, unter der neuen Sonne, giert der Körper nach jeder Menge Energie, ausgekoppelt durch den Verzehr von Alltagsgiften und solider Nahrung. 

Nun, ich bin gehörig ins trudeln gekommen. Soviel neue Nahrung. Mein Verstand sagte: ausprobieren. Mein Darm sagte: Ey, Alter...spinnst du? Zwischen beiden versuchte ich nun zu moderieren. Ausprobieren, aber immer schön mit voller Bescheidenheit. Wobei ich in den ersten Monaten nich wußte ob 1 Kg Apfelbananen am Tag bescheiden war, jedoch antwortete mein Gedärm am Anfang mit Stagnanz darauf, gewöhnte sich jedoch daran und nimmt es heute wohlwollend als das eizige Digestivum an. Apfelbananen haben ja sowas von einer reinigenden Wirkung im Darm, Holla! Da muss ich mich nicht wundern, das ich nach den letzten zwei Tagen Apfelbananendiet wieder mit Kopfscherz hier sitze. Das Gedärm gesäubert wird nun wieder in den Säftebahnen meines Körpers Klarschiff gemacht und das dabei auch einige ungebetene „Alt-Gifte“ im Kopf landen und mich “Dizzy“ werden lassen wundert mich dann nicht. Nun habe ich hier auf Fofoa anscheinend den rechten Einfluss gefunden, was die Nahrungssache angeht. Der Soni, ich beneide ihn ein wenig, aber ich beobachte und lerne. Die ersten zwei Tage unseres Beisammenseins, hat er nicht einen Happen gegessen, dann gabs am dritten Tag eine Schüssel Reis. Ich hatte meine Früchte. 3-4 Papayas am Tag, mein Kaffee, dann und wann eine handvoll Müsli. Rauchen tut der Soni zwar auch, aber da geht morgens eine durch und Abends. Das erinnert mich schon mal an mich. Wasser trinken. Nicht an einem der Tage bis jetzt sah ich ihn Wasser trinken, aber ab und zu mal eine Trink-kokosnuss hat er sich aufgemacht. Ich muss dazu sagen, das ich das auch viel lieber mache. Regenwasser hat ja so eine Entrümpelnde Wirkung. 

Auf die Früchte, ist dieses Wasser der „Booster“. Morgens trink ich mein Glas und dann geht’s auch schon los. Wenn da Rotz ist, dann geht er durch die Nase ab. Das Gedärm fängt auch an zu kurbeln. Ich brauch den Kaffee morgens gar nicht mehr. Ist nur noch ne dumme Angewohnheit. Im kalten Klima von Europa noch sinnvoll gewesen um überhaupt aufs Klo gehen zu können, hab ich meinen Kaffee hier auf die Mittagsstunde verlegt. Jetzt wo ich Tee habe, trinke ich den viel lieber morgens. Ich hab dem Sonni erklärt, warum manche Europäer die im Tonga leben sehr viel essen. Besonders die Spacken. Er hält s für eine plausible Erklärung. Ich erzählte ihm vom Klima in Europa im Vergleich zu hier, und das die Essgewohnheiten eines Menschen in seiner DNS eingedruckt sind und das es eine gaaaanze Weile dauert bis sich die DNS umschreibt auf die neuen klimatischen Umweltverhältnisse. Es ist in der Tat so. Hier ist so viel Energie in der Atmosphäre, das man nicht mehr viel isst. Nu da hier der Sommer Einzug hält, merke auch ich das. Es ist doch dann sehr sinnvolll wirklich erst was zu essen, egal ob schleimfrei oder schleimproduzierend, wenn man dieses Gefühl in Magen einfach nicht mehr los wird. Ebenfalls habe ich gemerkt, das es mit der Menge und der Strenge der Bewegung des Körpers, sowie mit dem Ausgesetzt sein von Umweltgiften, zu tun hat. Ich nehme an der Soni ist noch so ein richtig alt eingefleischter Tonga-Insulaner. Im sitzen arbeitend, schwingt er seinen schweren Stechspaten in die tonhaltige Erde seines Gartens. Ich muss dazu aber erwähnen, das er schon etwas älter ist, und auch wenn es bei ihm rein intuitiv abläuft, was viele von uns ja erst wieder erlernen wollen – sein Leben findet in der Natur statt. Sein Haus ist sein Garten, sein Garten ist sein Haus. Das erinnert mich daran, wie ich mit den Monaten immer mehr im Wald und der Natur sein wolle. Weit weg von dem Lärm und dem Gestänk der zivilisierten Welt von Tonga. Wobei ich mich aber häufig immer wieder in einem Zwiespalt wieder finde. Das intersoziale Ding Zwischenmenschlicher Beziehung, es fehlt mir oft sehr stark und ich habe das Verlangen wenigstens nur zwischen Menschen zu sein. Und jetzt wo ich auf dieser Insel hier deutsch sprechende und deutsch denkende Menschen kennenlernen durfte merke ich wie sehr ich unter dem fehlendem direkten sozialen Kontakt gelitten habe. Mein Körper wuchs von Neuem, mein Geist jedoch verkümmerte mit der Zeit. Auch heute noch, an diesem sonnigen Samstag werde ich die Begegnung suchen gehen. Als inselpendelnder, Fußmarsch liebender Wald- Garten und Strandmensch, der auch irgendwann wieder den Ozean lieben lernt, eine willkommene Abwechslung.

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