Donnerstag, 3. Dezember 2015

Von Neuen Mitmenschen, Phosphormangel und Zyklonen

Donnerstag der 03.12.2015

Au ja. Einige Zeit ist ins Land gegangen. Viel Arbeit auf Avalon und neue Erlebnisse auf Hunga und Fofoa in der Zeit von Mitte Oktober bis Anfang Dezember 2015. Ich weiß wieder mal gar nicht wie ich anfangen soll zu schreiben. Die meisten Erlebnisse im Garten Avalon / Hunga gibt es natürlich wieder als kleinen Film an dieser Stelle. Übrigens, ins Tonganische übersetzt heißt Avalon soviel wie: 'api 'apele'. Der Platz des Apfels im heutigen Deutsch.

https://youtu.be/s65ubmnyzJQ

Was ich drum herum erlebt habe gibt es nun in schriftlicher Form.

Am 16. Oktober bin ich also wieder nach 2 Wochen Stadtaufenthalt zurück nach Hunga. Auf der Überfahrt kam ich einem bekannten Tonganer etwas näher und ich muss sagen Onani ist nicht ganz so merkwürdig wie manch anderer Dorfbewohner auf Hunga. Ein gewöhnlicher Mensch mit einer gewissen Ausstrahlung die es mir erleichtert in weiter kennenlernen zu wollen. Bis die Ernüchterung kommt … oder auch nicht. Isaak war da schon etwas merkwürdiger. Sehr gutes Englisch und eine sehr direkte Art. Ebenfalls ein Wortjongleur der seines Gleichen wohl auf ganz Hunga sucht. 
Dennoch ging ich zuerst auf ihn zu und bat ihn mich bei seiner Familie und ihm über Nacht aufzunehmen. Ich lernte wieder einige neue Zubereitungsrezepte für tonganisches Wurzelgemüse und lernte seine Brüder kennen, welche dauerhaft auf Hunga leben. Er selbst lebt und arbeitet jedoch in Tongatapu und ist immer nur für eine kleine Weile Auf Hunga. Am Samstag morgen breche ich nach einer schlaflosen Nacht (Im Dorf ist Nachts ebenso viel Krach wie in der Stadt) auf ans andere Ende der Insel. Auf Avalon ergeben meine ersten Beobachtungen der Resultate meiner vorherigen Bemühungen erste, beste Resultate. Der Trick mit den Kompostgruben scheint sehr gut zu arbeiten. Ebenso sind zum schnellen Start alle Bemühungen, Gemüse anzubauen sinnlos ohne die Hilfe von Asche und Holzkohle. Denn dem Boden fehlt es von Natur aus an wichtigen Nährstoffen für die stark zehrenden vegetabilen Grünpflanzen, wie z.B. Kohl, Zuchini oder Erbse oder Bohne. Um zu starten kommt man also kaum drum herum mit Hilfe der vernichtenden Kraft des Feuers zu arbeiten. 

matuierende Zucchinipflanze auf ehemaliger feuerstelle

Zucchiniblüte
Erfolgreiche Holzkohleherstellung in der Erdgrube.

Ein Beispiel. Ich gab 2 mal Samen einer Zuchinipflanze in den Boden. Einmal dort wo vorher eine Feuerstelle war und einmal dort wo keine war. Über der ehemaligen Feuerstelle wächst nun seit über 3 Monaten eine prächtige Pflanze heran die nun schon ihr 4 und 5 einwandfreie Frucht macht. Die andere Pflanze ist sehr klein und macht bis heute noch keine Frucht. Doch sollte sie einmal welche machen, werden diese viel kleiner aber von höherer Qualität sein als die Früchte der immens groß gewachsenen Pflanze. Deren Früchte sind größer und schneller herangewachsen, aber von minderer Qualität. Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an Schaubergers Schriften. Die späteren abgestorbenen Pflanzenteile der schnell gewachsenen Pflanze jedoch werden einmal der Dünger für die zweite Pflanze und so geht es dann immer weiter, bis eines Tages sehr viele Zuchinipflanzen auf Avalon wachsen werden. Für meinen eigenen Bedarf, so errechnete ich es, müssten im Garten 7 Pflanzen wachsen und Früchte hervorbringen. Nun bin ich auch schon gespannt, ob die Zuchinis hier das ganze Jahr über wachsen können. Die Trockensaison (Winter) hier ist ja nun erheblich wärmer wie in europäischen Gefilden. Mit dem Weißkohl und all den anderen verschiedenen Grünpflanzen laufen meine Tests ebenfalls noch. Ach ja … Die Bohnen haben vor 2-3 Wochen schon fertige Früchte zur weiteren Züchtug hervorgebracht. 

Das ging ebenfalls ziemlich schnell. Die Bohnen waren doch sehr bedacht darauf, egal wo sie wachsen, schnell Früchte hervorzubringen und wenig Blattmasse. Mein Fazit in dieser Gemüseangelegenheit: Zum Start mit Asche und Holzkohle übergehen in die Kompostgrubentaktik.

Totbäume fälle ich inzwischen ebenfalls mit der Hilfe des Feuers.

Eine Woche später besuche ich wieder die Kupalas und bleibe in der Nacht von Samstag zu Sonntag dort. Das mit dem Schlaf funktionierte schon besser. Geheimtip: Ohrenstöpsel. Gekommen bin ich eigentlich nur nochmal, weil mich die Fußmärsche am Wochenende zuvor ausgeschaltet hatten und ich deswegen nicht mehr laufen konnte. An diesem Wochenende ging es wieder da ich mich in der Woche viel auf Oberkörperarbeit versteifte. Sonntag, am 25.10. war dann der Tag an de ich das erste mal eine einer dörflich angehauchten tonganischen Kirche mit zum Gottesdienst war. Das die tonganischen Menschen soviel singen in der Kirche, das gefällt mir. Gospel hin oder her, das hier war eine ganz andere Erfahrung. Hätten sie jetzt noch dazu getanzt und wären etwas fröhlicher, dann würde auch ich öfter kommen. Aber irgendwie tun alle Tonganer immer so bedrückt in der Kirche, als müssten sie darum betteln von ihrem „Sünden" freigewaschen zu werden. Dabei lässt es der Herr doch demnächst viel regnen und auch die Sonne hilft mit die Sünden aus den Leibern aller Menschen fortzubringen. Also warum die langen Gesichter ??? Freuet Euch und tanzt...meine Devise. Im Wald tanze ich oft mit mir und den Bäumen. Macht Spaß und fegt schlechte Gednken fort. ;)

Die Woche darauf ist in Avalon das Dachfest. Der Bau des Roundhouses geht vorwärts. Am Mittwoch dem 28. Oktober zeigt mir Dave, Isaaks Bruder die Plantage, wobei mir das Wort Garten besser gefällt, der Familie. Sollte ich mal Hunger leiden wäre dies eine Anlaufsstelle mehr für mich.
Bis heute habe ich nicht ein einziges Mal darauf zurükgegriffen. Wer soll das denn alles Essen. Die Kupalas haben sich eh gewundert, mit wie wenig „Nahrung“ ich auskomme. Wer redet denn hier von wenig? Vielleicht können sie meine Nahrung nur nicht sehen, und das was ich mir in den Mund schiebe, tue ich nur um mit Ihnen gesellig zu sein und in lockere Gespräche zu kommen. Und hinterher hat mein Körper wieder etwas, das er um jeden Preis los werden will und alle Gänge in Bereitschaft stellt um dies zu bewerkstelligen, was sie für uns dann in Kraft, also Leistung umwandeln lässt. Wohlgemerkt, hat auch das seinen Preis. Auf der Endrechnung vorm Herrn, stehen sie dann … die Abzüge. ;-)

So sieht das Jurtenroundhouse momentan aus.


Zum Ende des Oktobers hin bin ich dann mit Dachdecken und Wandbau beschäftigt. Ich lerne Kokosnussbaumblätter zu flechten. Übrigens lassen sich aus Pandanussblättern auch sinnvolle Dinge herstellen. Also Neu und sehr inspirative Tätigkeiten. Wenn es nur nicht ganz so warm wäre und etwas mehr Luft unterwegs wäre. Manchmal fällt das bewegen schwer und ich mache langsamer. Was solls.

Der November startet mit einer Überraschung. Ich war das erste mal zum Sonntagslunch bei Onani eingeladen, es gab in Kokosmilch gedünsteten Weißkohl sowie das Nationalgetränk der Saison (otai: wasser, kokosmilch, gehackte Mango und bissl braunen Zucker) und habe dieses gerade hinter mich gebracht und bin so Sonntag Nachmittags unterwegs zurück an das andere Ende der Insel, also ich plötzlich von einem Seitenweg her gerufen werden. Vielleicht könnt ihr Euch vorstellen, wie verdattert ich war. Jemand ruft meinen Namen. Ich meine, dieses Erlebnis hatte ich ja einige Monate vorher schon mal als ich auf Avalon arbeitete und der schweizerische Christoph aus Neuseeland bei mir vorbei tigerte. Aber das hier war trotzdessen ungewohnt. Ich hielt inne, schaute mich um und entdeckte das ältere Päärchen. Den Werner und die Elke, wie sie sich nach unserem Gespräch zu erkennen gaben. Sie offenbarten mir das sie schon 20 Jahre auf Fofoa leben würden und gerade wieder von einem Besuch aus Deutschland wieder kämen. Sie entdeckten meine Videos auf Youtube, unter dem Stichwort „Tonga“. Und sie waren überrascht, als der keine Kerl in diesen Videos auf Mensch und Natur deutsch quasselte. So beeschlossen sie, mich einmal aufzusuchen, wenn sie wieder im Inselreich wären. Das hat hat wunderbar geklappt, und heute bin ich unheimlich dankbar, diese Bekanntschaft gemacht zu haben. Ich erwarte nichts aber ich hoffe es entsteht mit der Zeit eine etwas dickere Bande. Gerade hier im Tonga habe ich schon gemerkt, das es gut ist wenn man sich unter Gleichgesinnten Landsleuten gebrauchen kann.Es gibt immer etwas auszutauschen. Und Nachbarschaftshilfe wird gerade hier groß geshrieben. Erinnert mich, nicht nur ein wenig, an die guten alten DDR-Zeiten. Ja die DDR hatte doch einiges positives wie aber auch negatives, was heute im Tonga weiter lebt. Nur ohne Mauer. Das kann ich natürlich nur aus der Sichtwarte eines 9jährigen Bengels beurteilen, denn älter war ich damals nicht, als die DDR anfing zu bröckeln.
Am Mittwoch dem 4. November mache ich einen Tagestrip nach Neiafu, mit all den Hunganern auf dem Boot der Kirche. Ich brauche ein paar wesentliche Dinge. Auch hier ist wieder Sparsamkeit gefragt und die Nahrungsfrage steht erstmal hinten an. Auf der Fahrt nach Neiafu war da so ein kleiner Typ, der aber ziemlich großes Mundwerk besaß.
Auf Vahas Kirchenboot unterwegs zwischen den Inseln

Ich nehme an, er war einfach nur nicht amüsiert über den Fakt, das wir kurz nach Abfahrt nochmal zum Hafen zurück fahren mussten, weil ich meine Umhängetasche mit meinem Smartphone dort hab liegen lassen. Auf der Rückfahrt am selben Tag, und einigem nachdenken über diese unpässliche Situation, entschuldigte ich mich bei ihm dafür. Heute geben wir uns ungeniert die Hand. Auch so macht man Bekanntschaften, obwohl ich bis heute noch nicht seinen Namen weiß. Auf dieser Fahrt war auch der Priester Vaha mit von der Partie. Ich mag ihn, er hat eine typisch tonganisch ruhige Ausstrahlung und die Gespräche mit ihm machen sehr viel Spaß. Denn sie sind konstruktiv und nicht von ständigen sinnlosen Fragen gespickt. Ich lege bei Onani noch 2 Kg Lammfleisch ab und verdufte an diesem Tag schnell wieder im Wald. In der Stadt war es viel zu heiß.

Am folgenden Tag bekomme ich Nachricht von meiner Mama, das sie mir ein Weihnachtspaket schicken möchte. Nun habe ich zu wählen, was ich gern darin finden wollen würde. Ich zerbreche mir einige Tage den Kopf darüber um ihr dann eine Antwort zu senden. Ich bin dankbar das ich dieses Smartphone, einen mobilen Internetzugang und diese Telegram-App habe.

Am Ende dieser Woche, um den 7. November herum bin ich endlich fertig mit dem Dach decken. Also gewebte Kokospalmwedel drauf befestigt sowie eine proper Plane installiert. Es trug sich zu das das Dach eine Stunde auf dem Roundhouse fertig verbrachte und es dann zu regnen anfing. So konnte ich unter dem schützenden Dach gleich auch mal feststellen, ob alles dicht war und das Wasser ordnungsgemäß abging. Und das tat es auch. Ich war zufrieden. Nun fehlte nur noch eine Möglichkeit, und das macht es bis heute, das Wasser auch aufzufangen und eine Weile lang zu speichern. Ich rechnete also gleich wie Blöd aus, was mich eine Verohrung kosten würde. Ein Plastikfass als erstes Speichergefäß hat mir der Phillipe vermacht, wofür ich sehr dankbar bin. Ich muss ihn noch fragen ob es es bei seiner nächsten Fahrt nach Hunga mit aufs Boot lädt, so kann ich es dann auf meinem Rücken in den Wald tragen. Rinne und Fallrohr zum auffangen des Wassers wird mich umgerechnet um die 120 Euro Kosten. Ebenso muss ich im Moment aber auch an das Weihnachtspaket meiner Mama denken, was ebenfalls wieder Importsteuer fressen wird. Auf mehr wie zwei Dinge brauchst du dich hier auch nicht konzentrieren, sonst fängst du irgendwann an zu wackeln. Alles schön nacheinander. ;-)

Mit dem Start der neuen Woche fällt mir eine Idee für die Fußbodenkonstruktion im Roundhouse zu. Es wird sozusagen ein „fliegender Fußboden“, der dann von der Südbrise immr etwas unterlüftet werden kann. Wenn es denn mal regnet bleibt es unter dem Fußboden immer trocken. Der Fußboden kann dann später mit selbstgewebten Pandanussmatten ausgelegt werden, aber bis es soweit ist, wohl erstmal mit etwas Alternativem. Jedenfalls wird es ein leicht federnder Boden für europäische Leichtgewichte. Doch erstmal sind nun die Wände dran, also jeden Tag mit Machete im Wald um halbwegs vernünftige „Woodsticks“ zu finden, aus den später die äußere Wandverkleidung erstellt wird. Wenn sie frisch sind lassen sie sich besser und nagelnder Weise an den Schrägpfosten befestigen, was dem ganzen Roundhouse nochmal immense Stabilität zukommen lässt. Von Innen werden dann bis zu halben Höhe ebenfalls noch „Woodsticks“ angebracht um den unteren Teil der Wände mit „COB“ zu füllen. Doch das wird alles erst nächstes Jahr stattfinden. Ist ja auch nicht mehr jung dieses verrückte 2015! Ja und mit dem Wänden bin ich dann auch noch solange beschäftigt bis am Mittwoch, dem 18. November, ein neuer Arbeitseinsatz startet. Endlich mal wieder bissl andere Tätigkeit. Wobei Bäume umnieten nun auch nicht gerade das gelbe vom Ei ist. Aber für das Vorankommen der Community auf Hunga eben unerlässlich. Es werden zum Glück ja auch noch konstruktivere Tätigkeiten auf uns zukommen, wobei der Garten Avalon ja schon ein ordentlich Ausgleich für mein Karma bedeutet. Einige Zeit vorher beschloss ich am 23. November mal rüberzulaufen nach Fofoa um meine deutschen Nachbarn zu besuchen. Im gleichen Atemzug erhielt ich eine Einladung eines tonganischen Freundes, Samisoni von Fofoa. Wieder ein gewöhnlicher Mann im gleichen Alter meines Papas. Nicht sehr merkwürdig aber sympathisch genug um mal auf Tuchfühlung zu gehen. Er lud mich ja gleich ein die ganze Zyklonsaison über in seinem Haus und Garten zu verbringen, ich vertröstete ihn jedoch erst mal auf ein paar Tage. Ich muss ja auch sehen ob es passt. Der erste Eindruck kann ja auch täuschen. Na jedenfalls hab ich ihn nun auch mal näher kennenlernen dürfen in seiner für ihn gewohnten Umgebung und er ist mir eben immer noch sympathisch. Ich schlage also am Montag auf Fofoa auf und lade gleich bei Werner und Elke um ein Frühstück zu bekommen obwohl ich doch nur den Weg zu Sonnis Haus erfragen wollte. Aber ich nehme es herzlich an da ich sehr hungrig bin. Der Gang durch das ebbende Wasser zwischen den beiden Inseln Hunga und Fofoa hat mich mächtig gestresst, da ich ein paar Minuten zu spät war. Ja die Ebbe ist eben pünktlich da und geht auch wieder pünktlich. Für so einen Hüpfer zwischen den Inseln ist es also unerlässlich, mal deutsche Pünktlichkeit walten zu lassen. Ich werde es beherzigen, bei meinem nächsten Hüpfer in ein paar Tagen. Ich muss schauen ob alles klar ist auf Avalon und auch mal was machen, da das Wetter jetzt, nach den letzten Unwetter und Sturmtagen, wieder viel besser ist. Ja genau. Ich war kaum hier im Safeplace von Sonnis zu Hause, da machte sich bei Amerikanisch-Samoa auch gleich mal ein kleiner Zyklon auf um alle hier ein wenig einzustimmen auf die Saison. Ist doch fantastisch. Man …. war das ein Wind, sogar hier oben mitten in einer Lichtung im Wald. Wobei man sagen muss, diese Lichtung hier ist mit ihren 7 Hektar bisschen sehr viel größer als Avalon. Und viel Regen kam herunter, so wie es sich gehört. Man könnte fast meinen, ab und zu spürte man, das man etwas fror während der Nacht. Ja es kühlte doch alles in der Umgebung stark herunter und das zehrte dann am eigenen Körper gemäß der Bewegungsgesetze des Wasser. Hihi. Die ersten beiden Nächte in Fofoa verbrachte ich erstmal mit Fieberanfällen. Mein Körper ging wieder mal stark in die Entgiftung. Also nur leichte Tätigkeit, da kam ja ein kleiner Hausputz hier gerade recht. Schien schon lange niemand mehr gemacht zu haben. Ein ganzer 10 Liter-Eimer voll Dreck kam zusammen. Am dritten Tag ging es dann rein in den Garten. Ich brachte gleich mal paar Samen vom Kohl, dem Mais sowie echter Erdnuss in ein eigens dafür freigemachtes Stückchen Erde. Heute, knapp eine Woche später sind da schon kleine Pflänzchen zu sehen. Selbst die Erdnüsse keimen. Ich weiß gar nicht mehr wie die mir zugefallen sind, aber ich probierte eine davon und registrierte das sie tatsächlich „raw“ also „keimfähig“ waren was mir also ein neues Beobachtungserlebnis, von wachsenden Erdnusspflanzen, einbringen wird. Nun ... bei der Sonne und den guten nächtlichen Regenfällen auch kein Wunder. Die Tomaten keimen nun auch schon und auch hier macht es Spaß dem zuzuschauen. Ich bin schon gespannt wie sich der in Deutschland von mir gezogene Tabaksamen beim keimen hier so macht. Ich muss sagen, im älteren Teil des Garten ist der Boden hier sehr Humusreich. Es wachsen Mangobäume, Mandarinenbäumen und Sandelholz ums Haus herum. Dann kommen die Ananas, etwas Bananen und jede Menge Papayabäume.

Stand der deutschen Tabakpflanzen nach 3 Monaten. Ihr Wachstum startet nun langsam durch nach Düngung mit etwas Asche.

Eine Springspinne verzehrt zum Kaffee einen Zirperkäfer. Eins der netten Geschöpfe
die mit ihrem zirpen den Sonnenuntergang begleiten.

Meine Wenigkeit vor dem Testbeet, welches erfolgreich abgeschlossen wurde.


Ich würde dem Wurzelgemüse ja gerne mehr Beachtung schenken, aber das ist nicht so mein Fall, alles was in der Erde wächst um gegessen zu werden. Schon in Deutschland hat es mir zwar Spaß gemacht die Kartoffeln wachsen zu lassen aber essen mussten sie dann andere. Ich hatte meinen Eltern immer welche gegeben. Außerdem entdeckte ich in Sonnis Garten Passions- und Sternfrucht. Die Avocadobäume sind noch zu jung, sie werden auch diese Saison noch keine Früchte tragen. Schade. Dann hätte ich mir einen Keimling machen können. Unter den Fettfrüchten ist mir die Avocado die Liebste. Ist die Saison wieder vorbei, was das dann auch. Weniger Fett das ganze Jahr über. Worüber ich sehr erstaunt war, ist da es hier auf dem Berg Digicel-Empfang gibt und dabei sogar 30-50% mobiles Internet mit reinfallen. Aus diesem Grund hab ich mir gestern auch bei den Kurztrip in die Stadt mit Werner und Boris (der andere deutsche Nachbar au Fofoa) mein Notebook geholt um hier in wirklicher Ruhe schreiben zu können um dann diesen kleinen Bericht über Nacht online zu stellen. Dabei fällt mir gerade ein, ich muss noch ein paar nette Fotos raus suchen, wobei ihr nicht vergessen solltet meinen Film auf Youtube anzuschauen, sobald dieser Online ist. Zum Schluss, an diese schönen sonnigen und warmen Dezembertag bleibt mir nur folgendes zu schreiben übrig:

Aussicht vom einem Strand auf Fofoa. Hunga hat davon leider sehr wenige bis keine.


Ich bin froh über meine Entscheidung, der Insel Fofoa, welche ich gern entdeckte, und ihren netten deutschen Einwohnern, ein Besuch abzustatten. Es ist ein unbeschreiblichen“Zu Hause-Gefühl“ hier und eine wirklich jederzeit willkommene Abwechslung hier zu sein wobei mir das pendeln zwischen Hunga und Fofoa nicht allzu schwer fällt. Befinden sich doch zwischen meinem Garten und den Plätzen hier nur ca. 2 Stunden flotter Fußmarsch. Ich könnte auch mit einem kleinen Ruderboot über die Lagune fahren, was sich vielleicht auch mal ergeben wird und sicherlich ein Abenteuer ist, jedoch ist mir der harte Boden unter den Füßen oftmals lieber. Typisch Landratte eben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich bin froh Boris, Werner und Elke kennengelernt zu haben und hoffe das diese Bekanntschaften sich weiter entwickeln. Es waren und werden noch sicher viele konstruktive und informative Gespräche und ein lockeres Beisammensein worauf ich mich sehr freue. Ich werde die Tage dann wieder einen Arbeitsabstecher nach Avalon machen und die Fortsetzung unseres Arbeitseinsatzes zusammen mit Phillie folgt ebenfalls noch. Wollen wir beten das das Wetter uns Hold bleibt. Es soll ja die nächste ganze Woche so schön bleiben. Ganz verwundert bin ich immer noch über die Tatsache das ich kaum au Fofoa im Safehouse auch schon der erste zyklon in der Nähe sein Unwesen trieb. Zufall oder Schicksal??? Oder der Wunsch, das mal zu erleben??  Mmmmhh....In diesem Sinne wünsche ich alle gute und eines schönen zweiten Advent nach Deutschland und den Rest der Welt.


Euer Nico

zum ersten Tag eines neuen Arbeitseinsatzes zu Besuch bei Phil und Simone, den Initiatoren des Eco-Island-Projekts auf Hunga, auf der Antares in der Hunga Lagoon.
Eine 4 Monate alte Papapyapflanze auf Avalon. Papapyas sind Sukkulenten.

Der blaue Punkt, das ist GPS-genau die Lage von Avalon und Panta Rhei des Eco-Island-Projektes

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