Mittwoch, 12. Juli 2017

Ich habe die Macht ...

... immer woanders zu sein als mein Körper. Wenn der geschulte Beobachter denkt ich sei anwesend, bin ich es nicht. Zu meinem Bruder Markus sagte ich einst an einem schönen Sommersamstag, während wir uns in Dresden, in einer Dreizimmerwohnung im 1. OG eines Mehrfamilienhauses befanden: "Wenn ich nicht rede, bin ich die ganze Zeit damit beschäftigt, meine Gedanken wohin zu transportieren, damit sie Dinge bewirken." Wenn ich Nachts schlafe bekomme ich die Träume des Unterbewußtseins mit, erinnere mich. Aber meißtens ist das was Ich bin auf Reisen, lass meinen Körper sich erholen und das Unbewußte das Unbewußte sein. Dabei weiß ich, das Unbewußte will auch mal sein, wenn es nicht um Schlaf sondern um Wache geht. So war es z.B. im Wald von Hunga. Bewußtsein schläft während Unterbewußtsein wacht. Lineare Wahrnehmung ausgeschaltet und parallele Wahrnehmung an. Mit einer parallelen Wahrnehmung hat man die Möglichkeit allerhand Dinge in einem Moment wahr zu nehmen. Man ist despezialisiert, muss die "Datenleitungen" nicht glühen lassen um ergattertes zu verarbeiten, da ja alles parallel und das meißte der Daten in die Bauchgegend läuft, und der Körper funktioniert ganzheitlich(er). Ich erinnere mich noch, als mir dies das erste Mal im Wald geschehen ist, da hab ich es doch mit der Angst zu tun bekommen. Der Egofilter konnte damit nicht recht umgehen soviel mit einmal mit den Kopfsinnen wahrzunehmen und schaltete sich ab, wie ein Iphone das zu lange in der Sonne lag. Und dann spürte man erst die Verbindung zu "whatever", zum Verborgenen, und das, was man immer mal sehen, hören und fühlen wollte, oder das -  wovon man immer "dachte" man sieht, hört und fühlt es, trat plötzlich ein und man war sich gewahr, das alles bisher nur Einbildung war, eine perfekte Täuschung seiner Selbst. Durch was die Täuschung produziert wurde? 
Durch ein Ego, das sich gebildet hatte um in einer auf Druck basierenden Zivilisation irgendwie zu überleben. Eine wichtige Funktion dieses Egos ist eben "Sich etwas vormachen" um gut über den Tag zu kommen. Kopfkino nannte ich das früher immer. Kennt sicherlich jeder von Euch. Kopfkino, damit der kleine Mann im Ohr Beschäftigung hat und wir unser Tagwerk vollbringen können. Hat man aber erstmal alle Sitzreihen raus gerissen und dann auch noch tatsächlich die Leinwand mitgenommen nützt auch der teuerste Projektor nichts mehr. Man kann es versuchen, aber das Bild wird grauenhaft und auf Dauer auf dem grünen Fusselteppich zu sitzen oder gar in einer entspannten Position zu hocken ist für die meisten von Uns nichts. Was übrig bleibt ist ein weniger perfektes Hörspiel, was nicht darauf ausgerichtet ist ein Hörspiel zu sein. Wenn man jedoch im Wald von Hunga, morgens, nachdem man ein "Kackloch" mit einer Handschaufel gegraben hat, über diesem hockend, die noch feuchte frische Luft durch die Nasenlöcher einzieht und die Augen dabei auf das immer grüner werdende Grün der Blätter der Bäume fokussiert werden, merkt man, das Dies um einen herum echter nicht geht. Von Norden her, aus der Mitte der Insel steigt Kühle Luft herab und streichelt die nackten Popos von Unten um dann weiter Richtung Südküste zu schleichen um danach, kurz eine Stunde nach Sonnenaufgang, dem etwas wärmeren Südwind, welcher behutsam in den Wald hinein fährt, zu weichen, damit der Qualm des morgendlichen Feuers in die Inselmitte transportiert wird anstatt hinaus in die offene See. Auf diesem Feuer kocht man sich dann das erste heiße Wasser, was dabei helfen wird den Körper, in welchem man steckt, einen kleinen Stupser zu geben, damit man, noch bevor die Sonne über die Wipfel der Bäume in die Lichtung hinein steigt, seine morgendliche Gartenarbeit in der Kühle des Waldes vollbringen kann.
In der Tat überreden die Temperaturen dann später, wenn die Sonne bald senkrecht über der Lichtung steht, dazu einen kleinen Spaziergang durch den Wald zu machen um dann in den späteren Mittagsstunden wieder einzukehren um das Morgens zubereitete Bananenporridge, eine Mischung aus überreifen und gequetschten Bananen gemischt mit etwas Haferflocken oder gekochtem Reis, zu genießen, etwas zu lesen, etwas Musik zu hören um dann bald wieder etwas körperliche Arbeit zu verrichten, da sich die Sonne im Westen nun langsam kuschelnd mit den ersten Baumkronen verbündet um sich abermals bald zum Schlafe zu betten. Und ein Wintertag im Juli kann in der Südsee verdammt kurz sein, wenn man zu viel zu tun hat.

Wenn ich ein Bild von einem lieben Menschen vor meinem geistigen Auge trage, ich diesen Menschen auch schon mal berührt und gerochen habe, ihn umarmt habe, dann ist es wirklich spielend leicht ihm Energie zu senden, während an ihn gedacht wird. Und genau das was wir in diesem Moment denken ist Ausschlag gebend und bewirkt das, was wir so gern in die Worte: "Ich wünsche Dir Glück!" fassen. Es spielt eine Rolle, wie sich solche Menschen vorher, als sie sich mal gegenüber standen, behandelt haben. Dies steht über dem geschriebenen Wort. Denn dies wird der Grund dafür sein, wie sie später voneinander denken. Dies wird der Grund sein für bestimmte Energien, welche gesendet werden zwischen den Individuen, wenn sie aneinander denken. Das ist ein automatischer Prozess, wohl gemerkt, welcher Unterbewusst abläuft, eine Fähigkeit unseres Körpers, welche, wenn wir sie richtig trainieren, Bewegendes tun kann. Und da frage ich mich im Moment, wie es mir geht, wenn hundert Menschen an mich denken, obwohl sie mich nur von Fotos oder Videos kennen, da wir nur über "Social Media" im Internet verbunden sind. Und da spüre ich, wie es mir ergeht, wenn eine handvoll Menschen an mich denken, deren Geruch ich immer noch in der Nase trage - seit unserem letzten Treffen.

Ich finde es wichtig, das niemand über den Geruch seines Körpers erhaben sein sollte. Man riecht eben immer nachdem was man paar Tage zuvor gegessen hat. Das ist Fakt. Dementsprechend sollten die Menschen sich eben so wie sie riechen akzeptieren, damit sie auch den Geruch von anderen durch ihre grauen Gehirnwindungen spazieren gehen lassen können. Oder eben nicht. Es ist auch tatsächlich schwer für jemanden der gern nach Apfel riechen möchte, die Nähe seines besten Freundes, welcher nach Würstchenbude riecht, zu ertragen. Aber es ist möglich! 

Es ist völlig egal, was gerade noch in dieser Flasche darinnen ist...
Kipp sie aus! Damit ein neuer Geist darinnen Platz nehmen darf, und dann klappt's auch mit den Nachbarn. In diesem Sinne, einen schönen verregneten Mittwoch Euch allen noch. Möge der Herr mit Euch sein. Malo Lotu.



Euer Nico





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