Dienstag, 8. März 2016

Kokosnüsse nach dem großen Sturm

Nachdem Winston auch ganz sicher das Weite gesucht hatte kehre ich Anfang März/Ende Februar nach 2 Wochen wieder nach Hunga in den Wald Garten zurück. Mit Patrick, welcher auf der Nachbarschaftlichen Insel Fofoa als Volunteer unterwegs ist , habe ich mich für morgen verabredet. Wir wollen rüber nach Foleifuka für eine Nacht in einer Höhle übernachten. Mit Feuer und wandern. Am Samstag gehe ich mit Dr Ebbe rüber am frühen Abend. Werner hat uns papayas und nudelsalat mitgegeben. Der alte aber kernige Mann ist immer noch ohne seine Frau welche Hals über Kopf nach Deutschland musste. Am Samstag Abend paddeln wir also rüber was eine halbe Stunde später ein ende findet. Am Strand angekommen baut Patrick das Zelt auf und ich kümmere mich um die Feuerstelle. Danach gibt's zum Abendbrot für jeden eine halbe papaya und bissl Nudeln im Salat. Wie wenig ich esse fällt mir in letzter Zeit häufiger auf. Meist ist es nur noch sowas wie Appetit. Den Hunger suche ich auch jetzt. Nach 7 Tagen kokosnusswasserdiet mit einem Sonntagsmahl , welches aus einer Handvoll süß schmeckendem und vorher gekochtem Maniok besteht muss ich heute am 8. Tag sagen das es mir gut geht. Bissl viel Moskitos ab und zu. Nicht den ganzen Tag lang aber es gibt Stosszeiten. Während ich letzte Woche das alte Camp in das kuriose Küchlein verwandelt habe dachte ich darüber nach jetzt Wöchentlich etwas in den Blog zu schreiben. Am Besten immer sonntags. Der Bau der neuen Hütte gestaltet sich ohne Probleme. Nur das Wetter zwingt sehr oft zum langsam machen und eine Pause löst die andere ab. Ab April wird es wohl endlich wieder kühler. Wie das sein kann darauf gab es jedenfalls am Anfang letzter Woche einen Vorgeschmack mit Temperaturen am morgen um die 23 Grad.  Herrlich wenn der Körper nachts mal mehr runter kommen kann. Jetzt steht im Grunde wieder Gartenarbeit an. In der Erde wühlen. Asche und Holzkohle produzieren als kostenlosen Startdünger. Pferdeäpfel am Weg sammeln und fermentieren lassen. Ich sammel hier und da mal einen Sack und dann kommt es zusammen mit grünem Gras und Holzkohle in einen Eimer mit Deckel. Jeden Tag etwas Wasser drauf und arbeiten lassen. Es kompostiert besser wenn das Ganze im kühlen Schatten steht. Man könnte es auch gleich an Ort und Stelle eingraben aber dann dauert es länger. Eine Vorgehensweise für später. Ich lege ein neues Beet an für Gemüse und Kräuter. Ein neues Areal mit Maniok entsteht. Nicht einfach dem Wald mal paar Quadratmeter abzuluchsen. ;) Gerade während der Regenzeit holt der Wald sich gerne mal schnell wieder was zurück. Stellen die ich kahl machte mit  der Hilfe des Feuers glänzen nun auch schon durch Bewuchs mit heimischen Blühern und Gräsern. Es wird langsam. Für die neue Küche baue ich einen Solarbaum. Das Selbe mag ich noch fürs Roundhouse bauen. Dann hat jedes Gebäude ein 40 Watt solarpanel und eine 40ah Batterie. Während der sonnigen Regenzeit reicht es Dicke, sogar mit Überschuss. Im Winter, hier Trockensaison, wenn die Sonne etwas tiefer steht reicht es immer noch wenn man leichte elektronische Geräte wie Led Licht, Smartphone und Netbook betreibt.

Gerne würde ich mal wieder eine Wanderschaft durch den Wald machen,abseits von den Wegen aber die tonganische Wespe ist hier im Sommer stark in der Population und sehr agressiv wenn es um den Schutz Ihrer Privatsphäre und Behausung geht. Doch die Trockenzeit naht und es gibt noch einige Flecken auf dieser schönen Insel die noch erkundet werden wollen. Freu. Während ich an diesem schönen Montag das Beet umgrabe , schreibe ich in den Pausen hier weiter. Heute morgen habe ich wieder mit meiner Mama telefoniert über die WowApp. Mit dieser App klappt das sogar hier an der Südküste. Braucht scheinbar weniger Bandbreite. Aber Videotelefonie ist im Moment immer noch zu Volumen raubend. Wußtet ihr das Digicel im gesamten Pazifik auf Tonga am teuersten ist? Woran liegt das? Wen und Was hat es da geritten?

Vor mir liegen die Sämereien vom Thomas S.. Diese Samen wandern ins neue Beet. Zucchini, Gurken und Tabak. Minzesamen hab ich hier auch noch liegen. Die wandert wohl aber besser in eine feuchtere Gegend. Vorzugsweise Bananenzirkel. Na mal schauen. Jede menge maiskörner wollen auch noch in die Erde. Durch meine nun offene Brandblase am Fuss bin ich hier festgekettet. Würde gerne mal ins Dorf schauen ob meine Freunde onani und seine Familie wieder zurück sind. Letzten Sonntag, von Patrick zurückkommend, verbrachte ich eine Nacht beim Priester,wo es abends ein warmgetränk gab und eine gute spärliche Mahlzeit wie ich es mag. Sie bestand aus einer Hand voll Brotfrucht. So und nun werde ich wohl noch etwas Feuer machen für Holzkohle. Gehabt euch wohl. Bis die Tage.

Euer Nico von Hungaisland

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